Freitag, 1. September 2023
Bürglen. Zum ersten Mal unternahmen die Mitglieder der Männerriegen Leimbach und Bürglen eine gemeinsame Vereinsreise. Zu ihrem Verdruss waren die Wetterverhältnisse jedoch nicht gerade euphorisch, aber, so sagten sie sich, es gibt ja kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Frühmorgens fuhren sie mit dem Zug der SBB von Bürglen nach Neuchâtel. Dort angekommen, holten sie sich zuerst im Hotel ihre Tourist Card ab und deponierten zugleich auch einen Teil des Gepäcks. Mit dem Regio-Zug fuhren sie dann nach Noiraigue und marschierten bei Regen der Areuse entlang zum Hotel und Restaurant La Truite in Champ du Moulin, das weitherum für seine Fisch- und besonders für seine Forellen-Spezialitäten bekannt ist. Nach dem Essen teilten sich die Männer in zwei Gruppen auf. Die erste Gruppe fuhr mit dem Zug nach Neuchâtel und erkundete die einzigartige Altstadt. Die andere Gruppe wagte sich in die Areuseschlucht und marschierte bis nach Boudry am Neuenburgersee. Der anspruchsvolle Weg verlangte von den Teilnehmenden einiges ab, aber die vielen Brücken, die schroffen Felswände, die Höhlen und die Areuse – mal breit, mal schmal und tief – erfreuten sie immer wieder. Mit dem Bus und der Littorail, einer fast neun Kilometer langen, meterspurigen Strassenbahn, erreichte auch diese Gruppe wieder die Stadt Neuenburg.
Am zweiten Tag ging es zuerst auf den Schienen bis nach Couvet im Val de Travers und von dort mit zwei Extrakleinbussen über 600 Höhenmeter hinauf bis zur Alphütte Le Soliat. Ab hier wanderten die Männerriegler auf den Creux du Van, alles im Nebel und bei leichtem Nieselregen. In der Ferme Grand Vy verköstigten sie sich mit feiner Rösti in verschiedenen Variationen. Zu ihrem Bedauern hatten die Turner aufgrund des Nebels keine Aussicht aufs Panorama, dafür sahen sie unverhofft ein ganzes Rudel Steinböcke, das keine 30 Meter von ihnen entfernt friedlich graste. Der Creux du Van ist ein spezieller Berg, dessen höchster Punkt auf 1450 m ü. M. liegt. Seine fast vier Kilometer langen Felswände sind hufeisenartig gewölbt und fallen 160 Meter senkrecht in die Tiefe. Entlang der ganzen Krete befindet sich eine Steinmauer. Zurück bei der Ferme Le Soliat, wo alle Gerichte auf einem Holzherd gekocht werden, bestiegen die Ausflügler wieder den Bus. Wegen Bauarbeiten fiel die Direktverbindung von Neuchâtel nach Zürich aus, so dass die Schar in Olten umsteigen und im überfüllten Zug bis Zürich ausharren musste. Fazit: Auch bei Schlechtwetter kann man vieles erleben und die diesjährige Turnfahrt, welche von Reto Righetto geplant wurde, war ein voller Erfolg.
Karl Gisler, Männerriegen Leimbach und Bürglen