Freitag, 11. November 2022

Kradolf. Der Musikverein Kradolf-Schönenberg gab am Sonntag sein traditionelles Konzert in der Kirche Kradolf. Die 31 Musikantinnen und Musikanten unter der Leitung von Dirigentin Ruth Suppiger sorgten mit ihrer Darbietung für grosse Emotionen im Publikum.

Ganz ruhig klang das Konzert mit der «Yorkshire Balade» aus. Die sanfte Melodie im Stile eines Volksliedes liess beim einen oder anderen im evangelischen Kirchenzentrum Steinacker die Augenlider schwer werden. Beim Schlussapplaus nach dem rund stündigen Konzert des Musikvereins Kradolf-Schönenberg am Sonntagabend waren die Augen aller aber wieder weit offen. 

Einhorn und Schachgenie

Zuvor hatte Dirigentin Ruth Suppiger mit ihrem 31-köpfigen Orchester die knapp 200 Gäste im Saal mitgenommen auf eine musikalische Reise durch spannende Welten. So erzählte der Musikverein mit der Komposition «Devil’s Tower» die vertonte Sage des Teufelsturms in Waldneukirchen, Oberösterreich, den nach dem Auszug der Raubritter der Teufel in Beschlag genommen haben soll. «Wenn Sie gut hinhören, vernehmen sie sogar das Lachen und Zischen des Teufels», stimmte Monika Messerli mit ihrer Ansage das Publikum in das Stück ein. Auch eine musikalische Rückblende zur erfolgreichen Teilnahme am Appenzeller Kantonalmusikfest im Juni dieses Jahres zeigte der MV Kradolf-Schönenberg. Das Orchester präsentierte das Werk «The cry of the last unicorn», mit welchem es am Wettspiel in Heiden teilgenommen hatte und von der Jury mit 93 von 100 Punkten belohnt worden war. «Der Komponist hat offenbar keine kleinen Töchter, sonst hätte er wohl nicht so eine tragische Geschichte über das Sterben des letzten Einhorns vertont», sagte Monika Messerli zu diesem Werk. Auch die «Highlights from Chess» mit Melodien aus dem Musical Chess führte das Orchester auf.

Musik verursacht Gänsehaut

Dirigentin Ruth Suppiger war nach dem Konzert sehr zufrieden und strahlte mit den Frauen und Männern auf der Bühne um die Wette. «Es ist uns gelungen, die Musik auf das Publikum zu übertragen. Ich habe sehr viele schöne Rückmeldungen erhalten – die Leute hatten teilweise Gänsehaut dank unserer Musik», sagte sie beim anschliessenden Umtrunk. Vereinspräsident Mario Testa bedankte sich bei ihr für die intensive Probenarbeit, ihre Geduld und die gelegentlich nötigen Motivationsspritzen in die Reihen der Musikanten. Nach dem Konzert in der Kirche steht für den Musikverein Kradolf-Schönenberg nun die Vorbereitung für den Unterhaltungsabend, die «Musik & Metzgete» am 25. März, an. Und danach folgt mit dem Thurgauer Kantonalmusikfest der musikalische Höhepunkt des Jahres 2023.

(pd)