Dienstag, 31. Dezember 2024
Sulgen. In den Räumen der Freien Evangelischen Gemeinde fand am Freitag, 20. Dezember, die Weihnachtsfeier für Asylsuchende statt. Es gab Essen, gute Gespräche und gemütliches Beisammensein.
Seit es in Sulgen die Unterkunft für Asylsuchende gibt, richten die Katholische und Evangelische Kirchgemeinde zusammen mit der Freien Evangelischen Gemeinde (FEG) ein Weihnachtsfest für die Asylsuchenden aus. Dafür organisieren die Verantwortlichen der Katholischen und Evangelischen Kantonalkirchen jeweils Essen und Geschenke für die Asylsuchenden. Dieses Jahr fand das Fest in den Räumen der FEG statt – der Standort wechselt jedes Jahr zwischen den drei involvierten Parteien.
Essen und gute Gespräche
Etwa 35 Asylsuchende sind mit einer Betreuerin und einem Betreuer zum Anlass erschienen. Gespannt warten die Gäste, bis alle da sind. Sie stammen zum Beispiel aus dem Kongo und Sudan, aus Eritrea, Gambia, Äthiopien, Afghanistan, Syrien und der Türkei. Das macht es sprachlich nicht ganz einfach. Sela Esslinger von der FEG begrüsst die Gäste in Deutsch, Englisch und Französisch und bittet zwei Asylsuchende, das Gesagte in Türkisch und Arabisch zu übersetzen.
Sela erzählt den Asylsuchenden, warum wir Weihnachten feiern und lädt die Gäste ein, zusammen zu essen. Dieses Jahr gibt es Kebab und Pommes frites. Das Essen kommt vom Metro Restaurant aus Sulgen und wird genüsslich aufgegessen. Während dem Essen ergeben sich gute Gespräche und es wird gelacht – ein angenehm friedliches Beisammensein.
100 Gäste am Gottesdienst
Nach dem Essen werden die Asylsuchenden in den Gottesdienstraum eingeladen, wo die zwischenzeitliche Unterhaltung stattfindet. Die Gäste erwartet traditionelle Schweizer Musik. Vier Alphornbläser spielen einige Lieder, welchen die Anwesenden gespannt zuhören. Danach gibt es für alle Kaffee und Tee, bevor die Asylsuchenden zusammen mit Gottesdienstbesuchenden einen Nationengottesdienst erleben. Der Nationengottesdienst findet in der FEG Sulgen jeden Monat jeweils am 3. Freitag statt. Sela Esslinger führt durch den Gottesdienst, an dem etwa 100 Menschen aus 26 verschiedenen Nationen teilnehmen. Dank einer App, die die jeweiligen Ansprachen in die Landessprache der Gäste übersetzt, fühlen sich die Asylsuchenden wohl.
Im Gottesdienst geht es darum, was Weihnachten bedeutet – dass Jesus als Licht in die Welt kam, damit auch wir für andere ein Licht sein können. Der ganze Abend wird als Geburtstagsfest gefeiert und auch jeder Asylsuchende bekommt ein Geschenk mit Socken, Schokolade und Mandarinen.
Nach dem Gottesdienst lassen die Besucherinnen und Besucher den Abend mit feinem Dessert und vielen guten Gesprächen ausklingen.
Claudia Tschan