Freitag, 16. März 2018
Sulgen. Die Konzerte der Kleinsten von den Schulen Oberdorf und Auholz in der evangelischen Kirche Sulgen haben Tradition. Am Freitag, 23. März, um 19 Uhr, werden wieder um die hundert Kinder mit fröhlichem Gesang ihr Publikum erfreuen.
Sie besuchen die Unterstufe in den Schulhäusern Oberdorf und Auholz oder gehen im Auholz in den Kindergarten – an diesem Freitagmorgen finden sich alle im Singsaal im Schulhaus Oberdorf zu den Konzertproben ein. Auf den Stühlen, die entlang der Fensterfront hingestellt worden sind, nehmen erste Gäste Platz, denn an diesem Freitag ist auch Besuchstag in den Primarschulhäusern. Die Gäste werden von einem kleinen Mädchen begrüsst, das ihnen einen Korb mit Guetzli mit Motiven von Musikinstrumenten entgegenstreckt.
Die Augen zur Dirigentin
Bevor das erste Lied angestimmt werden kann, bringen die Lehrpersonen Ordnung in das Chaos der Kinder, die sich verstreut auf dem Boden des Singsaals niedergelassen haben. Bald schon sind alle Augen auf Doris Gisler gerichtet, die den Kindern den Einsatz zum ersten Lied vorgibt.
Musiklehrer Curdin Janett begleitet die Lieder mal auf dem Flügel, mal mit dem Akkordeon. Am Konzert in der Kirche werden ihn noch ein halbes Dutzend weitere Musiker unterstützen. Die Auswahl der Lieder ist so bunt zusammengewürfelt wie die Kinderschar. Laut schallt das Mundartlied «Es wott es Fraueli z’Märit goh» durch den Saal. Dass sie gut ohne elektrische Verstärker auskommen, zeigen die Kinder auch beim fröhlichen Lied «Ciribiri bela Mare moja» aus Dalmatien. Sie können aber auch ganz sanft singen, so beim Tessiner Volkslied «Ora Valmaggina» oder «Bajuschki Baju», einem russischen Schlaf- und Wiegenlied.
Verschiedene Sprachen
Vom orientalisch anmutenden «Pojavi
se duga» aus Bosnien wechseln die Kinder problemlos zu «Guten Abend, gut’ Nacht» des deutschen Komponisten Johannes Brahms. Manchmal sitzend und manchmal stehend tragen sie ihre Lieder vor. Über «Teresina Bella» und «Dorma, dorma» finden sie dann mit «As hät es Schneeli gschneit» und dem Titellied des Konzerts «Zoge am Boge» auch wieder den Weg zurück in die Deutschschweiz.
Im Laufe der Probe kommen weitere Besucher in den Singsaal, sodass der Applaus, der nach jedem Lied gespendet wird, bald schon ganz passabel klingt. Die Besucher bestimmen die Reihenfolge der Lieder mit, indem sie Karten mit den Titeln der Lieder ziehen dürfen, die Dirigentin Doris Gisler dann ansagt. So ist bei den Kindern für eine gewisse Spannung und Abwechslung gesorgt. Dennoch ist es nicht immer einfach, die Konzentration der Kleinen aufrechtzuerhalten. Manchmal braucht es auch ein paar aufmunternde Worte der Lehrpersonen, dann sind auch die weniger sangesfreudigen Kinder wieder motiviert bei der Sache.
Hannelore Bruderer