Freitag, 8. Dezember 2023

Bürglen. Am Wochenende konzertierte der Gemischte Chor Bürglen in Berg, Sulgen und Bürglen. Die Adventskonzerte beinhalteten kirchliche, weltliche und weihnächtliche Lieder und begeisterten das Publikum vollends. 

Die Konzerte des Gemischten Chores Bürglen scheinen beliebt zu sein. Am Sonntagabend, kurz vor Konzertbeginn, einen Sitzplatz in der katholischen Kirche in Bürglen zu ergattern, war mit viel Glück verbunden. Manchen Besuchern blieb nichts anderes übrig, als sich mit einem Stehplatz zu begnügen. «Die Konzerte in Berg und Sulgen waren ebenfalls sehr gut besucht», freute sich Chormitglied Walter Kehl. Nichtsdestotrotz wurden die Besucherinnen und Besucher gleich von einem weihnächtlichen Gefühl umfangen. 

Irischer Segen

Auf dem riesigen Adventskranz, der im Altarraum hing, brannte die erste Kerze und der Christbaum mit seiner Beleuchtung strahlte mit den knapp vierzig Sängerinnen und Sängern um die Wette. Als Erstes bedachte der Chor, geleitet von Ekaterina Hänggi, das Publikum mit einem gesungenen, irischen Segensgruss, gefolgt vom «Ave Maria der Berge», bei dem Hansueli Schallenberg als Solist den Betruf zum Besten gab. Einige Sänger besitzen gleich mehrere Talente, sodass sie als Vizedirigent fungierten oder zusätzlich als Musiker zum Einsatz kamen. Urs Meile und Joe Koster sorgten beispielsweise mit Saxofon und Posaune für instrumentale Zwischenspiele und interpretierten stimmungsvolle Stücke wie «Ave Maria», «Amazing Grace» oder «What Child is this». «Wir kennen uns bereits aus der RS. Später waren wir zusammen im Infanterieregimentsspiel», erklärte Joe Koster und fügte lachend an: «Das heilige Gefühl hat uns damals noch nicht so erreicht wie heute.» Der Chor seinerseits begeisterte mit einem breiten Repertoire an weltlichen und sakralen Liedern wie «Die Schöne und das Biest», dem «Gefangenenchor» aus der Oper Nabucco, «Heaven» von Gotthard oder «Glory, glory Halleluja». Natürlich fehlten auch traditionelle Weihnachtslieder wie «Winterwunderland», «Feliz Navidad» oder «Stille Nacht» nicht im ansprechenden Programm. 

Kleine Geschichten

Zwischen den musikalischen Beiträgen regten Maria Altwegg und Elisabeth Ulmann mit Kurzgeschichten über Nikolaus und Klaus, Engel oder «Manchmal» zum Schmunzeln und Nachdenken an. Für überraschte und strahlende Augen sorgte es, als die Sängerinnen und Sänger Geschenke unter dem Christbaum hervorholten und im Publikum verteilten. Letztendlich verwunderte es auch nicht, dass der Gemischte Chor Bürglen und seine Dirigentin Ekaterina Hänggi, die von Maria Altwegg als «Stern unseres Chors» bezeichnet wurde, für ihre Darbietungen tosenden Applaus ernteten. Als Zugabe lieferte der Chor zwei Lieder, die das Publikum zum Mitsummen und -klatschen animierten. Im Anschluss offerierte der Chor im Freien, inmitten der winterlichen Landschaft, Glühwein und Punsch in Blech­tassen, die beim Anstossen glockenähnliche Klänge von sich gaben.

Monika Wick