Freitag, 9. Juni 2023
Erlen. Die Rechnung der Gemeinde Erlen schliesst im Minus. Dennoch stehen die Vorzeichen für eine Steuerfusssenkung im Herbst gut.
Gemeinderätin Gabriela Fehr musste an ihre Amtszeit noch einen Tag anhängen. Denn die Gemeindeversammlung Erlen fiel auf den ersten Tag der neuen Legislatur und für die traktandierten Geschäfte stand sie mit der bisherigen Behörde noch in der Pflicht. Ebenso am Behördentisch Platz nahm der neu gewählte Gemeinderat Tobias Ottiger. Gemeindepräsident Thomas Bosshard begrüsste die 91 Stimmberechtigten (Stimmbeteiligung 4,1 Prozent). In geheimer Wahl nahmen die Erler Stimmberchtigten die 18-jährige Kanita Redjepi in das Gemeindebürgerrecht auf. Noch während die Auszählung dieser Wahl andauerte, erfolgten die Erneuerungswahlen der Urnenoffizianten und der Mitglieder der Rechnungsprüfungskommission im Saal in globo. «Es ist nicht selbstverständlich, dass sich jemand über Jahre, ja Jahrzehnte für die Allgemeinheit einsetzt», sagte Thomas Bosshard bei der Verabschiedung der zurücktretenden Urnenoffizianten Joel Mauchle (seit 2013), Margrit Leumann (seit 2007), Heidi Tschopp (seit 1992) und Rosmarie Peter (seit 1987). Ihre Plätze nehmen Bernadette Bürgisser, Ella Hauser, Walter Jud und Claudia Tschopp ein. Alle Bisherigen beider Bereiche wurden wiedergewählt.
Ja zu revidiertem Reglement
Da für das komplexe revidierte Reglement über Elektrizität bereits eine Informationsveranstaltung stattfand, die von gut 40 Personen besucht wurde, beschränkte sich der Gemeindepräsident bei der Präsentation dieses Traktandums auf die wesentlichen Änderungen inhaltlicher Natur. Das Reglement wurde mit einer Gegenstimme angenommen und tritt per 1. Juli 2023 in Kraft.
Annahme aller Anträge
Mit einigen Erläuterungen schritt der Gemeindepräsident zu den Abstimmungen über die Gemeinderechnung 2022 und die Rechnungen der Technischen Betriebe Wasser, Abwasser, Abfall und Elektrizität, die alle einstimmig genehmigt wurden. Da die Gemeinde Erlen ihren Steuerfuss im Rechnungsjahr 2022 einmalig um zehn Prozentpunkte gesenkt hatte, war das Minus von 186 516 Franken in der Gemeinderechnung keine Überraschung. Das Defizit fiel aber weit kleiner aus als erwartet und von der Gemeindebehörde angestrebt. Budgetiert war ein Rückschlag von rund 790 000 Franken. «Das Ergebnis liegt bereits das dritte Jahr in Folge über unserem selbst gesetzten Finanzband. Sie dürfen an der Budgetversammlung im Herbst mit einer Steuerfusssenkung rechnen», kündigte Thomas Bosshard an.
Gabriela Fehr verabschiedet
Unter dem Punkt Mitteilung erwähnte er die Bauprojekte Scheewies in Buchackern zur Verbesserung des Hochwasserschutzes, den neuen Dorfplatz in Engishofen sowie die Neugestaltung im Bädli mit der Sanierung des Regulastüblis. Mit Letzterem leitete er zur Verabschiedung von Gemeinderätin Gabriela Fehr über, die zwölf Jahre lang für das Ressort Hochbau, Tiefbau und Freizeit verantwortlich war. «In dieser Zeit hast du rund 1100 Baugesuche angeschaut, die Ortsplanung und die Umstellung auf das Geschäftsleitungsmodell mitgestaltet sowie an diversen Gestaltungsplänen mitgewirkt», zählte Thomas Bosshard einige Meilensteine ihres Wirkens auf.
Hannelore Bruderer