Freitag, 10. März 2023
Istighofen. In den kommenden Monaten entsteht am Istighofer Weiher eine neue Waldhütte. Bis der Weg zum Spatenstich frei war, musste das Bauvorhaben einige Hürden nehmen.
Mit dem heutigen Tag beginnt die Realisierung unseres langgehegten Traums», sagte Jürg Götsch, der Kassier der Bürgergemeinde Bürglen (BGB) und Verantwortlicher des Projekts, am Montag anlässlich des Spatenstichs für die neue Hütte beim Istighofer Weiher. Den Traum einer eigenen Hütte in ihrem gut zehn Hektaren grossen Waldstück träumte der Verwaltungsrat der BGB in der Tat lange. Seit rund zehn Jahren brachten sie diesen Wunsch beim jährlichen Waldumgang mit der kantonalen Forstbehörde vor, fanden aber kein Gehör. Der Gedanke, statt im Wald eine Hütte beim Parkplatz an der Buhwilerstrasse zu erstellen, musste verworfen werden, als festgestellt wurde, dass der Platz wegen der geforderten Abstände nicht reichen würde.
Einander gefunden
«Wir hatten die Idee fast aufgegeben, als sich anlässlich einer Besprechung des Zonenplans mit dem Gemeindepräsidenten Kilian Germann eine von uns unerwartete Möglichkeit abzeichnete», sagt Götsch. Warum nicht die in die Jahre gekommene Weiherhütte ersetzen, die auf dem Gebiet der Politischen Gemeinde Bürglen steht? Von da an gingen die Politische Gemeinde und die Bürgergemeinde das Vorhaben gemeinsam an, geregelt durch einen Baurechtsvertrag. Der Verwaltungsrat der BGB beauftragte Jürg Götsch mit den Vorabklärungen für den Bau. Dass dies nicht einfach sein würde, war Götsch bewusst. Denn auch die Weiherparzelle liegt in der Forstzone und das Forstamt musste dem Vorhaben zustimmen. «Langwierige Abklärungen und die grosszügige Interpretation der vorgegebenen Grundfläche von 40 Quadratmetern erlaubte es uns, nach Absegnung durch die Bürgerversammlung das Baugesuch auszuarbeiten», erklärt Jürg Götsch. Dieses wurde dann 2021 eingereicht. «Für die Prüfung durch die kantonalen Amtsstellen mussten wir auch Dokumente einreichen, die belegen, dass an diesem Standort bereits vor Einführung des kantonalen Baugesetzes im Jahr 1972 ein Gebäude stand.» Frühere Baugesuche, alte Kartenausschnitte und ein Foto aus dem Jahr 1927 überzeugten die kantonale Behörde.
Einweihung im Herbst
Die neue Weiherhütte wird aus einheimischem Holz vom Seerücken erbaut. Die WC-Anlage, die bisher in einem separaten Bau untergebracht war, wird im nördlichen Teil der neuen Hütte integriert. Es wird mit einer Bauzeit bis anfangs September 2023 gerechnet. Geplant ist, dass die Bürgergemeinde ihre neue Weiherhütte am Samstag, 23. September, einweiht und die Bevölkerung am Sonntag, 24. September, zur öffentlichen Besichtigung eingeladen wird. Für die Nutzerinnen und Nutzer wird sich nichts ändern. Auch die neue Weiherhütte kann über die Homepage der Gemeinde Bürglen angemietet werden. Zuständig für die Vermietung und den Unterhalt ist der Werkhof Bürglen.
Hannelore Bruderer
Ein Blick zurück
Im heutigen Naturidyll an der Buhwilerstrasse wurde einst Lehm für die Zürcher Ziegeleien AG abgebaut. Nach Aufgabe der Lehmgrube entstand der Weiher. 1954 schenkt die Firma das Gelände und die damaligen Gebäude der Ortsgemeinde Bürglen mit der Auflage, dass der Weiher der Bevölkerung im Sommer zum Baden und im Winter zum Eislaufen zur Verfügung steht. Die Weiherhütte, die nun bereits zurückgebaut ist und durch den Neubau der Bürgergemeinde ersetzt wird, datierte aus dem Jahr 1979. (hab)