Freitag, 17. Februar 2017

Sulgen. Punkto Fasnacht ist Sulgen ziemliches Ödland. Mit seiner dekorierten Wirtschaft und einem Kindermaskenball bringt Matthias Müller die fünfte Jahreszeit zurück ins Dorf.

An die ausserordentliche Schulversammlung von letzter Woche kam Matthias Müller in seinen aktuellen Arbeitskleidern – einem Clown-Kostüm. «Ich bin wie ich bin. Das passt nicht immer allen, aber das ist mir egal», lacht der Wirt des Restaurants Schäfli herzhaft. Und Müller wäre nicht Müller, wenn er die Anwesenheit so vieler Sulgerinnen und Sulger nicht genutzt hätte, um beim Schlusstraktandum Umfrage alle Anwesenden über den Kindermaskenball zu informieren, den er Ende Februar organisieren wird.

Früher eine Tradition
«In den Jahren 1983 bis 1994 gab es bei mir im Schäfli immer einen Kindermaskenball», sagt Müller. Aber dann war das Schäfli zur Fasnachtszeit lange Zeit gar nicht mehr dekoriert. Es gibt auch keinen speziellen Grund, dass Matthias Müller gerade in diesem Jahr wieder damit angefangen hat. «Von Zeit zu Zeit muss man wieder einmal etwas anderes bringen, um auf sich aufmerksam zu machen», sagt er. Die grossen Werbeblachen entlang der Romanshornstras­se, die auf das dekorierte Schäfli aufmerksam machen, haben auf jeden Fall schon gewirkt und dem Gasthaus neue Gäste gebracht. «Auch Leute aus den Nachbargemeinden sind gekommen, die gar nicht wussten, dass im Sulger Oberdorf noch eine Beiz existiert», sagt Müller. Dabei sei er, nach der Familie Schiess in Donzhausen, der dienstälteste Wirt in der Gemeinde. Matthias Müller darf bald sein 50-Jahre-Jubiläum als Wirt des Restaurants Schäfli feiern.

Einfach und gemütlich
«Mit einem grossen Gewinn muss man an der Fasnacht nicht rechnen, denn was man mehr einnimmt, braucht man grossteils für die Werbung und den Mehraufwand», sagt Müller. Auch wenn man wie er vieles selber mache und bei Anschaffungen auf einen längerfristigen Nutzen achte. So hat sich Matthias Müller für die Fasnacht eine Eismaschine und neue Barhocker angeschafft. Beides könne er in der restlichen Zeit des Jahres für seinen Festzelt-Verleih brauchen, sagt er. Die Dekoration haben er, sein Sohn und seine Angestellte Anny selber angebracht. Die Wände sind mit Schwartenholz verkleidet, die Bar ist mit Girlanden verziert, einige Dekostücke setzen gezielt Akzente. Kein reisserisches Motto, kein übertriebener Firlefanz. Das soll auch so sein, sagt Müller. «Im Schäfli soll es gemütlich sein und auch ältere Personen sollen sich hier wohl fühlen.» Für solche, die das grosse Rambazamba suchen und sich schnell betrinken wollen, gäbe es genügend andere Orte, meint er. Seine Rechnung, mit der dekorierten Beiz eine höhere Bekanntheit zu erreichen, ist aufgegangen. «Es kommen mehr Leute als sonst und auch neue Gäste ins Restaurant», stellt der Schäfli-Wirt fest. «Ich hoffe natürlich, dass diese später dann auch wiederkommen.» Mit einem Maskenball am Samstagnachmittag will Matthias Müller den Kindern eine Freude machen. Für diesen Anlass wird er auf dem Platz hinter dem Restaurant etxra eines seiner kleineren Festzelte aufstellen. «Je nach Wetter werden wir noch einen kleinen Rundgang durchs Oberdorf machen und danach gibt es für alle Wienerli und ein Heissgetränk – auch für die Eltern, die ihre Kinder begleiten.»

Hannelore Bruderer

Kindermaskenball

Alle Sulger Kinder sind am Samstag, 25. Februar, von 13.30 bis 16 Uhr ins Zelt beim Restaurant Schäfli im Oberdorf Sulgen zum Kindermaskenball eingeladen. Für Unterhaltung sorgen ein Handorgelspieler mit Live-Musik sowie zwei Frauen, die aufs Kinderschminken und das Formen von Ballonfiguren spezialisiert sind. (hab)