Freitag, 30. Oktober 2022

Sulgen. Die Sanierung des Auholzsaals verläuft im Zeitplan. Verzögerte Lieferungen von einzelnen Komponenten stellen Handwerker und Planer jedoch immer wieder vor Herausforderungen. 

Seit Monaten wird der Parkplatz neben dem Auholzsaal von mehreren Lieferfahrzeugen belegt. Sie versinnbildlichen das Zusammenwirken der Handwerker, die an der energetischen Sanierung des rund 30 Jahre alten Auholzsaals arbeiten. «Im Innern sieht man nicht viel von den Veränderungen, von aussen zieht das neue Dach die Blicke auf sich», sagt Peter Büchel von der Büchel Neubig Architekten GmbH. Die gesamte Dachfläche hat eine neue Wärmedämmung erhalten und wird mit einer Indach-Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 260 kWp bestückt. Wie einige andere Komponenten sind auch die PV-Paneele leicht verspätet angeliefert worden. «Man kann sagen, dass unsere ursprüngliche Planung infolge von Lieferverzögerungen auf den Kopf gestellt wurde», sagt der Architekt. Dies erfordert von den Planern und Ausführenden eine hohe Flexibilität. Gemeinderat Werner Herrmann, der die Baukommission präsidiert sagt: «Wir hatten von Anfang an einen ehrgeizigen Terminplan. Alle, die sich darauf eingelassen haben, setzen sich extrem stark dafür ein, dass der Auholzsaal rechtzeitig fertig wird. Wir sind zeitlich und finanziell im Plan.» Bis auf wenige Ausnahmen sind die Arbeitsvergaben an lokale und regionale Firmen erfolgt. Für das Sanierungsprojekt haben die Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung im letzten November knapp drei Millionen Franken bewilligt. 

Bessere Energiewerte
Den Anstoss zur Sanierung gaben die veraltete Gas-Öl-Heizung und die Lüftung. Eine Bestandsaufnahme zeigte schnell, dass ein energieeffizienter Betrieb nur erreicht werden kann, wenn die Gebäudehülle entsprechend gedämmt wird. Zusätzlich bot das Dach eine ideale Fläche, um den Strombedarf für das Gebäude zu decken und den restlichen Strom in das gemeindeeigene Netz einzuspeisen. Das Heizen und die Warmwasseraufbereitung erfolgt nun über Wärmepumpen. Zur Hochlastabdeckung kommt eine gasbetriebene Anlage dazu. 

Überall wird optimiert
Fast in jedem Teil des Gebäudes wird gearbeitet. Fenster werden neu verglast, Lüftungsrohre montiert und zusätzliche Fluchttüren eingebaut. «Wird ein bestehendes Gebäude saniert, so muss dies entsprechend der aktuellen Vorschriften geschehen», erklärt Peter Büchel. «So benötigt der Saal heute mehr Fluchtwege. Ohne das Gesamtbild zu stören, bauen wir die nötigen Fluchttüren in die Fensterfront ein.» Im Untergeschoss des Saals befinden sich der Jugendtreff und Archivräume. «Bei der Planung war mir auch wichtig, dass wir die Bedürfnisse der Vereine nicht vergessen», sagt Werner Herrmann. Zum bestehenden Archivraum, den derzeit 15 Vereine nutzen, kommt ein weiterer Raum dazu. Die turnenden Vereine dürfen sich über einen neuen Geräteraum freuen, der in einem Anbau neben der Halle entsteht. Mit der Sanierung wird gleichzeitig der Bereich der Feuerwehr aufgewertet und entsprechend optimiert. So führt im Gebäude neu eine Treppe vom Ober- direkt ins Untergeschoss, wo im ehemaligen Tankraum künftig die Atemschutzmasken gereinigt werden. Ebenfalls im Untergeschoss entsteht eine neue, geschlechtergetrennte Garderobe.

Die Gemeinde Sulgen plant einen öffentlichen Rundgang durch den sanierten Auholzsaal
vor der nächsten Gemeindeversammlung. Diese findet am 21. November statt.

Hannelore Bruderer