Freitag, 11. August 2023
Bürglen. Gestern ist in Bürglen ein neues Quellwasserpumpwerk angeliefert worden. Es wird künftig das Wasser der Quellen Heiligenschlächt zum neuen Reservoir Wertbühl hochpumpen.
Im Frühling hat die Gemeinde Bürglen ihr neues Wasserreservoir in Wertbühl in Betrieb genommen. Es ersetzt das sanierungsbedürftige und zu tief liegende Reservoir Moos. Das Wasser der Quellen Heiligenschlächt, die auf dem Gemeindegebiet von Kradolf-Schönenberg liegen, sind bisher im Freispiegelabfluss in das Reservoir Moos geleitet worden, das sich auf 487 m ü. M. befindet. Weil die Brunnenstube der Quellen auf 505 m ü. M. liegt und das neue Reservoir auf 520 m ü. M., muss das Quellwasser künftig hochgepumpt werden. «Die Quellfassung im Gemeindegebiet der Gemeinde Kradolf-Schönenberg wurde zirka im Jahre 1890 gebaut und liefert heute noch rund 15 Prozent des Trinkwassers für den Gemeindeteil Bürglen und Istighofen. Als zweites Standbein zum Grundwasser aus dem Thurgebiet sind die Quellen auch heute noch wertvoll», erklärt Gemeindepräsident Kilian Germann. Nach einer umfassenden Beurteilung der Quellen in Form einer Kosten-Nutzen-Analyse habe der Gemeinderat deshalb entschieden, die Quellen auch mit dem neuen Reservoir weiter zu nutzen und deren Unterhalt in den kommenden Jahren sicherzustellen. Für die Einbindung des Quellwassers sind nur geringe Leitungsbauten erforderlich. Das Quellwasser läuft weiterhin im Freispiegel in einer rund 4,5 Kilometer langen Transportleitung von der Brunnenstube in den Behälter des neuen Quellwasserpumpwerks, das im Bereich des bestehenden Reservoirs Moos auf der gemeindeeigenen Parzelle 2187 erbaut wird.
In einem Stück
Aus wirtschaftlichen Gründen hat sich der Gemeinderat für einen Fertigbau, bestehend aus zwei Kammern, entschieden. Im hinteren Teil befindet sich die Wasserkammer mit einem kleinen Speichervolumen von 10 m3. Vor der Wasserkammer liegt das Schieberhaus mit den Bedienelementen. Zugänglich ist der Fertigschacht über einen Fronteinstieg, was den Unterhalt gegenüber einem herkömmlichen Schachteinstieg stark vereinfacht. Der Fertigbau hat einen Durchmesser von 2,50 Metern und eine Länge von 7,70 Metern. Das neue Pumpwerk ist gestern angeliefert und präzise an den Einstieg und die Wasserleitungen in der Baugrube angepasst worden. Das Bauwerk wird in den folgenden Wochen zur Isolation mit mindestens einem Meter Aushub überdeckt. Die Oberfläche und die Böschungen werden anschliessend begrünt. Frei bleibt nur der Eingangsbereich zum Schieberhaus.
Zu Trinkwasser aufbereitet
Das Quellwasser wird künftig mit einer separaten Rohrleitung ins Reservoir Wertbühl gepumpt, gleichzeitig findet die Aufbereitung des Quellwassers mit einer UV-Anlage zu gesichertem Trinkwasser statt. Im Reservoir Wertbühl durchmischt sich das Quellwasser mit dem Grundwasser aus dem Pumpwerk Auwald und steht der Bevölkerung von Bürglen und Istighofen zur Verfügung.Für den Bau des Quellwasserpumpwerks haben die Stimmberechtigen an der Budgetversammlung vom 28. November 2022 einen Kredit von 330 000 Franken gesprochen. Kilian Germann ist zuversichtlich, dass der Kredit eingehalten werden kann.
Hannelore Bruderer