Freitag, 17. Februar 2017

Bürglen. Mitte März werden in der Schweiz bereits wieder die ersten Freilandgemüse geerntet. Mit der neuen Halle in Bürglen verfügt Egger Gemüsebau aus Wertbühl über einen modernen, zentral gelegenen Lager- und Verarbeitungsort.

Das kalte Januarwetter hat Sepp Egger einen leichten Strich durch die Rechnung gemacht. Rund zwei Wochen sei der Hallenneubau dadurch in Verzug geraten, sagt er. «Wir sind aber zuversichtlich, dass wir den Rückstand aufholen und die Halle wie geplant Ende März in Betrieb nehmen können.»

Gut erschlossen
Im Industriegebiet zwischen Sun-Areal und Thur hat der Gemüsebauunternehmer aus Wertbühl den idealen Standort für seine Lagerhalle gefunden. Erst wollte Sepp Egger seinen Betrieb in Wertbühl vergrös­sern, das Ortsbild und der Zonenplan liessen einen Bau dieser Grös­se dort jedoch nicht zu. Ist die Halle in Bürglen fertiggestellt, weist sie eine Nutzfläche von 3000 Quadratmetern auf. Im Moment verfügt Egger Gemüsebau über fünf angemietete Kühllagerräume, verstreut im ganzen Thurgau. Die Mietverträge seien bereits gekündigt, auch deshalb müsse der Neubau pünktlich fertig werden, sagt Sepp Egger. «Mit dem neuen, zentralen Lager, das zudem noch so nah an unserem Hauptstandort liegt, ersparen wir uns viele Fahrten», ist er überzeugt. Die Lage im Industriegebiet ist auch betreffend Verkehrsanbindung und Lärmimmissionen optimal, denn in dieser Branche beginnt der Tag in der Saison frühmorgens und endet erst spät in der Nacht. Die Bauarbeiten seien bisher gut verlaufen, sagt Egger. «Einmal wurde zwar eingebrochen, gestohlen wurde jedoch nichts. Dafür haben die Eindringlinge persönliche Gegenstände der Bauarbeiter zerstört. Als Reaktion darauf haben wir die Zugänge besser gesichert.» Ist die Halle fertiggestellt, wird das Areal umzäunt und die Zufahrt mit Schranken versehen.

Hohe Wachstumsrate
Das jährliche Wachstum von Egger Gemüsebau betrug in den letzten Jahren um die 15 Prozent. Die Firma beschäftigt je nach Saison zwischen 70 und 120 Personen. Dieses Wachstum sei für die grosse Investition in einen Neubau ausschlaggebend gewesen, erklärt der Inhaber. In Bürglen werden die eigenen Freilandprodukte gelagert und zum Verkauf bereitgestellt. Dazu gehören Salate, Blumenkohl, Broccoli, Weiss- und Blaukabis, Knollensellerie und Kartoffeln. Angebaut wird das Gemüse in einem Umkreis von 15 Kilometern. Die gesamte Anbaufläche von der Egger Gemüsebau im Thurgau beträgt rund 170 Hektaren.Für ganz frühe Salate und frühen Blumenkohl und Broccoli verfügt das Unternehmen zusätzlich über eine Anbaufläche von 20 Hektaren im Wallis.
Eine moderne Kühlanlage sorgt in der neuen Halle dafür, dass das Gemüse in den rund 1000 Kilogramm fassenden Grossballoxen lange haltbar bleibt. Die Lagertemperatur beträgt zwischen einem und drei Grad Celsius. Die Balloxen können im neuen Lager auf eine Höhe von sieben Metern gestapelt werden. Egger Gemüsebau beliefert Grosskunden, Detaillisten, die Markthalle in Zürich und Gastronomiebetriebe. Letzteren bietet Egger ein komplettes Gemüse- und Früchtesortiment mit Handelsware an. Für die Auslieferungen verfügt das Unternehmen über einen Fuhrpark mit drei grossen und vier mittleren Lastwagen sowie zwölf Lieferwagen.

Hannelore Bruderer