Freitag, 23. Juli 2021

Sulgen. Mit der Einweihung des Max Walter-Wegs wartete der Gemeinderat Sulgen zu, bis ein uneingeschränktes Feiern wieder möglich war. Am letzten Freitag fand der Festakt statt. 

Nicht nur die rund 80 Anwesenden auf der extra für diesen Anlass gesperrten Quellenstrasse ehrten den im Jahr 2013 verstorbenen Gemeindeammann, Orstvorsteher und Ehrenbürger Max Walter, auch Petrus muss vom Schaffen dieser Persönlichkeit beeindruckt gewesen sein, denn er stellte gerade noch rechtzeitig den Regen ab. So konnte das Fest zur Einweihung des Max Walter-Wegs im Trockenen stattfinden. Den Auftakt machte die Musikgesellschaft Sulgen, dann trat Gemeindepräsident Andreas Opprecht ans Mikrofon. Bereits bei der Benennung der Palmenstrasse sei beim Gemeinderat der Wunsch aufgetaucht, eine Strasse oder einen Weg nach Max Walter zu benennen, sagte Opprecht. Ein rund 250 Meter langes Wegstück ist nun seit Freitag offiziell nach ihm benannt. Der Weg führt durch ein ruhiges Wohnquartier im Oberdorf von der Quellen­strasse über die Weinmoosstrasse bis zur Sonnenhaldenstrasse. 

Mit 67 in Pension

Max Walter prägte das politische Leben in Sulgen von 1950 bis 1987, erst als ­Mitglied der Ortskommission und später als Gemeindeammann der Munizipalgemeinde Sulgen. Er war zudem 28 Jahre Mitglied des Kantonsrats. Seine guten Beziehungen nach Frauenfeld kamen auch den Einwohnerinnen und Einwohnern von Sulgen zugute. In seiner Rede zählte der Gemeindepräsident einige der wichtigsten Bauprojekte und Errungenschaften auf, die in die Ära Max Walter fielen oder in ihr angestossen wurden. «Obwohl vieles davon seine Handschrift trägt, darf man nicht vergessen, dass alles, das zur positiven Entwicklung der Gemeinde beiträgt, damals wie heute, nie das Verdienst einer Einzelperson ist», sagte Opprecht. Fairerweise müsse man aber auch sagen, dass nicht immer alles gelungen oder erfolgreich war. «Das gehört auch zu einer langjährigen politischen Tätigkeit. Wichtig ist, wie man mit Negativentscheiden oder Rückschlägen umgeht, damit daraus wieder etwas Positives entstehen kann.» 

Gemeinsam enthüllt

Zur Einweihung des Strassenschilds bat der Gemeindepräsident Max Walters Sohn Urs Walter, seine Schwester Vreni Abderhalden-Walter und seine Schwiegertochter Vreni Walter nach vorne. Unter dem Applaus der Anwesenden enthüllten sie gemeinsam das neue Strassenschild. Vreni Abderhalden-Walter, die in Zürich wohnt, ist der Einladung der Gemeinde Sulgen gerne gefolgt. Wie andere Mitglieder der Familie Walter trug auch sie sich ins Sulger Gästebuch ein, das bis in die Amtszeit ihres Bruders zurückgeht. «Max war ein liebenswürdiger und bescheidener Mensch. Er hätte sich darüber sicher sehr gefreut, dass ein Weg nach ihm benannt wird», sagte sie. 

Hannelore Bruderer