Freitag, 24. März 2023

Erlen. Die Stimmberechtigten der Evangelischen Kirche Erlen beauftragen die Vorsteherschaft einstimmig, Verhandlungen für einen Zusammenschluss mit der Kirchgemeinde Andwil aufzunehmen. Die Kirchbürger in Andwil entscheiden heute.

Auf die Gründe, wieso die Evangelischen Kirchgemeinden Erlen und Andwil einen Zusammenschluss planen, ging Kirchenpräsident Markus Oettli nur kurz ein. Das Thema war zuvor schon in Publikationen und an einer Informationsveranstaltung gründlich erläutert worden, so dass von Seiten der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger keine Fragen dazu gestellt wurden. «Da Andwil bereits der Schulgemeinde Erlen angeschlossen ist, liegt es auf der Hand, dass sich die Kirchgemeinde nun auch nach Erlen orientiert», sagte Oettli. Er verwies darauf, dass die Andwiler nicht ganz freiwillig nach einem Fusionspartner suchen, sondern vom Kirchenrat dazu gedrängt werden, da ihre Gemeinde zu klein ist, um längerfristig selbstständig zu existieren. «Mit dem Antrag zur Aufnahme von Verhandlungen ist noch nichts entschieden», betonte Oettli. «Über eine allfällige Fusion wird nochmals abgestimmt.» Ohne Gegenstimme nahmen die Stimmberechtigten den Antrag an. Ob die Kirchbürger aus Andwil auch verhandeln wollen, entscheiden sie an ihrer Gemeindeversammlung, die heute Abend stattfindet. Die ordentliche Kirchgemeindeversammlung in Erlen fand am Dienstagabend statt, 45 Stimmbürger nahmen daran teil, die Stimmbeteiligung betrug knapp sechs Prozent. 

Defizit höher als erwartet

Weitere Traktanden waren die Rechnung 2022 und das Budget 2023. Die Rechnung 2022 weist ein Defizit von 80 190 Franken aus, budgetiert war ein Minus von 1715 Franken. Die Abweichungen sind in erster Linie auf die Erträge zurückzuführen. Dort wurde bei den Steuern aufgrund der Durchschnittswerte der vergangenen Jahre zu optimistisch budgetiert. Die Steuereingänge bei den natürlichen Personen lagen um rund 20 000 Franken tiefer als im Vorjahr, jene der juristischen Personen sogar um 83 000 Franken. Mit einem Eigenkapital von über 900 000 Franken könne sich die Gemeinde diesen Verlust aber leisten, meinte der Kirchenpräsident. Dies sahen die Stimmberechtigten gleich und genehmigten die Rechnung einstimmig. Ebenso einstimmig sagten sie Ja zum Budget 2023. Es sieht bei einem gleichbleibenden Steuerfuss von 25 Prozent ­einen Aufwandüberschuss von 79 020 Franken vor. Der Sachaufwand ist um rund 60 000 Franken höher veranschlagt als im letzten Jahr. Dies sei einerseits auf die gestiegenen Energiekosten und an­dererseits auf Renovationsarbeiten im Kirchgemeindehaus zurückzuführen, sagte Markus Oettli. Auf Nachfrage eines Stimmbürgers wurde der letzte Punkt noch genauer erläutert. Das 33 Jahre alte Kirchgemeindehaus zeigt einige Abnutzungserscheinungen. Unter anderem müssen nach der Inspektion der elektrischen Anlagen Anpassungen vorgenommen werden. Ferner platzt an der Fassade Putz ab. Um grössere Folgeschäden zu vermeiden, müsse dies dringend repariert werden, erklärte der Kirchenpräsident. 

Hannelore Bruderer

Buch will wechseln

Einige Familien aus Buch bei Kümmertshausen haben beim Kirchenrat der Evangelischen Landeskirche Thurgau ein Gesuch über einen Wechsel von der Kirchgemeinde Langrickenbach-Birwinken zur Kirchgemeinde Erlen eingereicht. Um Synergien zu nutzen, will die Kirchgemeinde Erlen, vorausgesetzt Andwil stimmt den Fusionsverhandlungen zu, ebenfalls mit der Kirchgemeinde Langrickenbach-Birwinken Kontakt aufnehmen. (hab)