Freitag, 12. Juni 2020

Sulgen/Kradolf. Aufgrund des Versammlungsverbots liess die Evangelische Kirchgemeinde Sulgen-Kradolf am Sonntag über ihre Finanzgeschäfte brieflich abstimmen. Mit 13,2 Prozent lag die Stimmbeteiligung rund viermal höher als sonst üblich bei den Kirchgemeindeversammlungen. 

Mit einem deutlichen Ja bewilligten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger den Bruttokredit von 310 000 Franken für die Erweiterung des bestehenden Wärmeverbunds und den Anschluss der Schule Oberdorf an die Holzschnitzelheizung. Nach Abzug der Subventionen und Anschlussgebühren durch die Schule wird mit Netto-Baukosten von 232 100 Franken gerechnet. 259 Personen stimmten dafür, sechs dagegen, ein Stimmzettel wurde leer abgegeben. Kirchgemeindepräsident Walter Berger sieht darin einen grossen Vertrauensbeweis in die Arbeit der Kirchenvorsteherschaft: «In einer Kirchgemeindeversammlung wird offen abgestimmt, die briefliche Abstimmung setzt die Hürde für ein Nein niedriger.» Auch Volksschulpräsident Christoph Stäheli freut sich über das Resultat: «Jetzt kann die Kirchgemeinde der Schulgemeinde so richtig einheizen.» Der Zeitplan für die Realisation ist eng, bereits im Herbst ­sollen die Schule Oberdorf und die Turnhalle dem Wärmeverbund angeschlossen sein und mit 100 Prozent erneuerbarer Energie versorgt werden.

Rechnung genehmigt

261 Stimmzettel mit einem Ja, zwei mit einem Nein und zwei leere Voten gingen zur Jahresrechnung 2019 ein. Diese schliesst bei einem Aufwand von rund 1,439 Millionen Franken und einem Ertrag von 1,446 Millionen Franken mit ­einem Gewinn von 10 945 Franken. Budgetiert war ein Verlust von 46 960 Franken. Der Gewinn wird im Eigenkapital verbucht. Genehmigt ist ebenso das Budget 2020, das bei einem Aufwand von 1,391 Millionen Franken und einem Ertrag von 1,348 Millionen Franken einen Verlust von 43 440 Franken ausweist. 252 Stimmberechtigte sagten Ja, sieben Nein und sieben legten den Stimmzettel leer ein. Der Steuerfuss bleibt mit 25 Prozent unverändert. 

Saubere Übergabe

Abgenommen wurden zudem drei Bauabrechnungen, die alle tiefer als veranschlagt ausgefallen sind. Mit einzelnen Gegenstimmen genehmigt wurden die Bauabrechnungen Innenrenovation Kirche Sulgen, Umgebungsgestaltung Kirche Sulgen sowie Neubau des Carports Kradolf. Das Resultat der Bauprojekte sowie die Zustimmung der Kirchbürger freuen Sacha Derron besonders. Bis zum 31. Mai war er Mitglied der Kirchenvorsteherschaft und betreute das Ressort Liegenschaften: «Nun habe ich sauberen Tisch für die Amtsübergabe und kann mich frei fühlen. Dafür bedanke ich mich bei den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern.»

(red.)