Freitag, 3. Dezember 2021

Andwil. Obwohl nicht alle Geschäfte unbestritten waren, stimmten die Stimmberechtigten der Politischen Gemeinde Birwinken allen Anträgen des Gemeinderates grossmehrheitlich zu.

Die Gemeindeversammlung der Politischen Gemeinde Birwinken wurde am Montagabend von Vize-Gemeindepräsident René Ehrismann geleitet. Er musste kurzfristig für Gemeindepräsident Peter Stern einspringen, da sich dieser trotz Impfung nach einem positiv ausgefallenen Covid-Test gleichentags in Quarantäne begeben musste. Unterstützung bei seinem unverhofften Einsatz erhielt René Ehrismann von Gemeindescheiber Dejan Nedic, Finanzverwalterin Yvonne Lussi und seinen Gemeinderatskollegen. An der Versammlung in der Turnhalle Andwil nahmen 40 Stimmberechtigte teil. 

Ersatz von Werkleitungen

Zum ersten Kreditantrag über 420 000 Franken für die Sanierung eines Teilstückes von rund 135 Metern der Heimenhoferstrasse in Andwil gab es nur wenige Nachfragen. Das Projekt sieht unter anderem eine Verlegung der Postautohaltestellen in den Bereich Dorfbrunnen vor, wo sie, wie im Behindertengleichstellungsgesetz vorgesehen, für ein niveauloses Ein- und Aussteigen neu erstellt werden. Im Zuge der Stras­sen­sa­nie­rung werden auch die Bach-, Wasser- und Elektroleitungen erneuert. Mit zwei Gegenstimmen wurde dem Antrag zugestimmt. Der zweite Kreditantrag löste eine grössere Diskussion aus. Zur Entlastung der Hochwassergefahr sieht die Planung ein zusätzliches Durchlassrohr für den eingedolten Bach Giessen vor, der unter der Heimenhofenstrasse verläuft. Zu reden gab besonders, dass dies nur ein Teil ­eines grösseren Hochwasserschutzprojekts ist, das aber noch nicht vollständig ausgearbeitet ist. Die neue Bachleitung soll beim Einlenker nach Mairüt in einem Sprudelschacht enden, von wo aus grössere Wassermengen in das südliche Wiesland ausserhalb der Gefahrenzone abgeleitet werden. Die Einwohner von Mairüti, die in diesem Sommer mit Hochwasser zu kämpfen hatten, befürchteten, dass diese Lösung die Hochwassersituation in ihrer Siedlung noch verschärfen könnte. Sie forderten den Gemeinderat auf, eine Garantie abzugeben, dass ihre Befürchtungen unbegründet seien, oder mit dem Verlegen der Bachleitung zuzuwarten, bis das gesamte Hochwasserschutzprojekt vorliege. Der Gemeinderat berief sich auf die Kompetenz der Fachleute, die das Projekt erarbeitet hatten. «Eine Garantie, dass es bei Hochwasser nicht zu Schadensfällen komme, kann niemand geben», sagte Ehrismann. Der Gemeinderat argumentierte mit der Nutzung der Synergien beim Einbau der Leitung im Zuge der Strassensanierung. Auch aus finanzieller Hinsicht sei ein etappenweises Vorgehen sinnvoll. Dem Antrag stimmten 32 Stimmberechtigte zu, zwei enthielten sich, vier waren dagegen. Von den Gesamtkosten für dieses Projekt über 285 000 Franken übernimmt der Kanton 60 Prozent. 

Neues Feuerwehrfahrzeug

Unbestritten und einstimmig angenommen wurde hingegen die Anschaffung eines Mehrzweckfahrzeugs für die Feuerwehr. Es ist mit 120 000 Franken veranschlagt. Deutlich Ja sagten die Stimmberechtigten auch zur Einbürgerung einer vierköpfigen Familie. 

Hannelore Bruderer

Budget 2022

Ohne Gegenstimmen, aber mit drei Enthaltungen nahmen die Anwesenden das Budget 2022 an. Bei einer Gesamtsumme von knapp vier Millionen Franken und einem gleichbleibenden Steuerfuss von 57 Prozent wird mit einem Verlust von 79 900 Franken gerechnet. (hab)