Freitag, 9. August 2024

Sulgen. In seiner Festrede zum Schweizer Nationalfeiertag rief der freisinnige Jungpolitiker Rick Näf dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und sich für die Demokratie zu engagieren.

Regen und Donner waren kein Hinderungsgrund für die Teilnahme der an Bundesfeier der Gemeinde Sulgen. Erfreulich viele Einwohnerinnen und Einwohner fanden sich am 1. August im dekorierten Auholzsaal ein und genossen vor dem Festakt den vom DTV Sulgen offerierten Brunch. Ein altersgerechtes Programm mit Spiel- und Bastelmöglichkeiten sorgte dafür, dass bei den Kindern keine Langweile aufkam. Passend zum Nationalfeiertag konnten sie auf einem Blatt Papier verschiedene Wappen ausmalen. Die Schweiz war einfach, doch welche Farben haben Uri, Luzern und die Waadt? Gemeinderätin Maja Brühlmann Zwahlen begrüsste die Festgemeinde und überliess vor der Ansprache der MG Sulgen die Bühne. Unter der Leitung von Silvan Tschopp beglückte der einheimische Musikverein das Publikum mit einem fünf Stücke umfassenden Minikonzert.

Festredner von der FDP
Turnusgemäss durfte dieses Jahr die FDP den Festredner bestimmen. Die Wahl war auf den in Donzhausen aufgewachsenen und seit Februar in Weinfelden wohnenden Rick Näf gefallen. Der 23-jährige Finanzplaner versprach zu Beginn, auf historische Reminiszenzen zu verzichten; sprich keine langweilige Rede zu halten, sondern den Blick in die Zukunft zu richten. Die Schweiz sei wohl ein kleines Land, das aber in verschiedenen Bereichen zur Weltspitze gehöre, stellte Näf fest und lieferte umgehend eine Erklärung dafür: «Das ist so, weil wir uns stets weiterentwickelt und nicht auf den Lorbeeren ausgeruht haben.» Als wichtigen Grund für die Prosperität nannte er die in der Schweiz vermittelte Bildung. Diese sei der Garant für eine erfolgreiche Zukunft. 

Gemeinsam in die Zukunft
Näf warnte davor, die sogenannte Generation Z, also die im Zeitraum von 1997 bis 2012 geborenen Personen, pauschal als arbeitsscheue, genussorientierte Menschen zu diskreditieren. Vorurteile seien dem sozialen Zusammenhalt, welcher der Schweiz die so wichtige Widerstandskraft verleihe, nicht förderlich. Vielmehr müssten sich die Generationen die Hand reichen und sich gemeinsam den Herausforderungen stellen. «Unser Land funktioniert nur, wenn alle anpacken», betonte Näf. Seine Altersgenossen rief er auf, persönliche Verantwortung zu übernehmen und sich für die Demokratie zu engagieren. Die ältere Generation solle die Jungen bei der Gestaltung eines freien, unabhängigen Landes unterstützen. Näf schloss seine Rede mit einem optimistischen Statement: «Gemeinsam können wir die Zukunft meistern!» Er durfte zufrieden feststellen, dass seine mit jugendlicher Frische vorgetragene und mit bedenkenswerten Inputs gespickte Ansprache beim Publikum Anklang gefunden hatte.
Mit dem Singen des Schweizerpsalms und des Thurgauerlieds nahm der offizielle Teil der Bundesfeier ein stimmungs- und würdevolles Ende. Der Glace-Stand am Saaleingang war anschliessend vor allem für Kinder ein verlockendes Ziel. Erfreulich: Petrus hatte die Schleusen am Himmel inzwischen geschlossen, sodass der Regenschirm auf dem Heimweg getrost als Spazierstock verwendet werden konnte. 

Georg Stelzner