Donnerstag, 27. April

Sulgen. Die Freie Evangelische Gemeinde in Sulgen hat auch in diesem Jahr den beliebten «Ferieträff für Kinder» durchgeführt. Zwischen 190 und 210 Kinder nutzten von Mittwoch bis Sonntag die Gelegenheit für gemeinsame Stunden voller Spiel und Spass. Den Abschluss machte am Sonntag ein Familiengottesdienst mit einem anschliessenden gemein­samen Mittagessen.

Lautes Kinderlachen, unzählige aufgeregte Stimmen. Während vor dem Auholzsaal in Sulgen noch ausgiebig die Hüpfburg, das Hockeyduell oder die anderen Spielmöglichkeiten genutzt werden, haben sich im Foyer bereits viele Kinder angestellt. Sie warten auf den Einlass in den Saal, wo schon bald zum Auftakt in den Kindernachmittag gemeinsam gesungen wird. Ausserdem sind die Kinder schon gespannt, wie die Geschichte von Daniel heute weitergehen wird.

«Am ersten Tag nahmen rund 190 Kinder am Ferieträff der FEG Sulgen teil», sagt Bettina Livet von der Freien Evangelischen Gemeinde (FEG). «Danach hatten wir immer so gegen 210 Kinder.» Im letzten Jahr musste die FEG wegen Bauarbeiten erstmals in den Auholzsaal ausweichen. Durch das grössere Platzangebot konnten auch viel mehr Kinder teilnehmen, weshalb der Entschluss gefasst wurde, den Ferieträff auch dieses Jahr dort durchzuführen. «Auch die Hemmschwelle ist hier wohl kleiner, weil es ein neutraler Ort und keine Kirche ist», sagt Bettina Livet. «Das Angebot richtet sich an alle Kinder. Jetzt sind alle möglichen Konfessionen vertreten.»

Mit Gott ist es wie mit WLAN

Schon geht die Türe auf und die meisten Kinder haben schnell zu ihrer Gruppe gefunden. Kurz nach dem Einlass wird es dunkler im Saal und die Scheinwerfer tauchen die Bühne in helles Licht. Drei junge Frauen beginnen sogleich mit dem musikalischen Teil, begleitet werden sie von einer Band. Sie singen poppige Lieder von Gott und vom Glauben. Haben Sie gewusst, dass es mit Gott ist wie mit dem WLAN? Ja, es gibt vieles, das man nicht sehen oder anfassen kann, aber es ist da, die Verbindung deutlich spürbar. Begeistert singen die Kinder mit und versuchen, auch die vorgezeigte Choreografie mitzumachen.

Nun ist es aber schon Zeit für den Auftritt der Schlossköche. Da diese nur vegan kochen, sind die Kinder in Gemüse-Gruppen eingeteilt. Eine Köchin steht schon auf der Bühne. «Wer fehlt denn noch?», wirft sie in die Runde. Genau, jetzt wo die Kinder nach Luigi rufen, kommt der Koch mit einer Pizzaschachtel auf die Bühne getänzelt. Doch die Pizza, die hat er selber verputzt. Aus der Schachtel zaubert er noch ein grosses Salatblatt, was für viel Gelächter sorgt. Nach dem gemeinsam gesungenen, immer lauter werdenden U-allele-Lied stellt die Köchin zufrieden fest: «Eins muss man sagen, dieses Gemüse ist super.»

Zwei neue Könige regieren

Dann endlich ist es soweit. Die Kinder sollen erfahren, wie die Geschichte von Daniel weitergeht. Er, der Gottes Gunst geniesst, nimmt an den fünf Tagen die Kinder mit auf eine Reise. Am vierten Tag verkündet ein Weiser den Tod von König Nebukadnezar. Ein grosser Verlust für das Königreich. Doch ein Nachfolger steht schon bereit. Nebukadnezars Sohn übernimmt das Zepter. Belsazar will neuen Schwung ins Reich bringen, Partys feiern, tanzen und lachen. Dass er dabei auch die Gott geweihten Goldbecher ohne jeden Skrupel verwendet, wird vom «Herrn» nicht gern gesehen. So ist Belsazars Zeit auf dem Thron nur von kurzer Dauer. Doch auch für ihn gibt es einen Nachfolger, der wieder Ordnung ins Königreich bringen will. Doch wie König Darius das macht, erfahren die Kinder erst am Abschlusstag. Jetzt ist es Zeit für Spiel und Spass.

Basteln, tanzen, Fussball

Zuerst verlassen die Erbsli – pardon, die Kindergartenkinder – den Saal, um im Kindergarten gemeinsam zu spielen. Die anderen Kinder begeben sich in die Kleingruppen und die Workshops. Den grössten Ansturm kann an diesem Nachmittag das T-Shirt-Gestalten für sich verbuchen. Viele wollen die Gelegenheit nutzen, mit Sprühfarbe ein Muster auf den Stoff zu bringen. Sehr begehrt ist auch die Herstellung von einem eigenen «Slime». Es wird gerührt, was das Zeug hält. Die Farbe können die Kinder auswählen. Dazu kommt ein weisser Schaum, der dem klebrig wirkenden Spielzeug die richtige Konsistenz verpasst. Abgefüllt wird das Ganze schliesslich in eine kleine Dose, der die Kinder ebenfalls noch das richtige Design verpassen können.

Am Tisch nebenan versuchen sich zwei Jungs unter Anleitung im Knüpfen eines Armbandes. Gar nicht so einfach, bis man den richtigen Dreh raus hat. Auch im Zelt vor dem Auholzsaal wird fleissig gebastelt. Wer wollte nicht auch schon unentdeckt um die Ecke linsen? Zwei Spiegel in einer Kartonröhre machen es möglich. Viel Spass bereitet es auch, einen eigenen lustigen Kressi-Kopf oder ein Gips-Windlicht zu gestalten. Andere Kinder haben sich beim Fussball eingeschrieben oder lernen die neuesten Tanzmoves. «Schade nur, dass die fünf Tage schon bald wieder rum sind», findet ein Kind. «Im nächsten Jahr will ich auf jeden Fall wieder dabei sein.» (mm)