Freitag, 30. Juni 2023 

Sulgen. Seit den Frühlingsferien spielen Kinder auf dem öffentlichen Spielplatz bei der Freien Evangelischen Gemeinde (FEG). Am Samstag wurde der Platz mit einem Spielfest offiziell eröffnet. 

Ob der vielen Spiele, die die Jungschar für die kleinen Besucherinnen und Besucher organisiert hatte, ging der eigentliche Star des Eröffnungsfestes, der neue Spielplatz mit seinen diversen Kletter- und Rutschmöglichkeiten, zwischendurch fast ein bisschen unter. Zu verlockend war das Blachenfussballspiel, die Schokokussschleuder, das Büchsenschiessen und die Fallgaudi. Durchatmen und volle Konzentration war beim Drahtspiel und dem Fischliangeln gefragt. Obwohl Geduld in der heutigen hektischen Zeit eine schon fast selten gewordene Tugend ist, zog das Schneckenrennen überraschend viel Publikum an. Kinder und Erwachsene feuerten ihre Favoriten an. Diese waren recht bedächtig unterwegs, aber wer wäre das nicht, müsste er sein ganzes Haus mitnehmen? 

Bedürfnis der Bevölkerung

Bei Umfragen in der Vergangenheit hatte es sich immer wieder gezeigt, dass ein öffentlicher Spielplatz in der Gemeinde Sulgen einem Bedürfnis der Bevölkerung entspricht. Mit dem Kindergarten an der Kapellenstrasse 3 erwarb die FEG Sulgen von der Primarschule Sulgen nicht nur ein Gebäude, sondern auch den grosszügigen Umschwung. Mit der Idee, dort einen Spielplatz zu errichten, der nicht nur den Kindern der eigenen Gemeinschaft zur Verfügung stehen soll, sind die Verantwortlichen der FEG Sulgen an den Gemeinderat gelangt und auf Wohlwollen gestossen. Da der Spielplatz allen offen steht, beteiligte sich die Politische Gemeinde an der Finanzierung und stellte auch ihr kleines, an der Südseite angrenzendes Grundstück zur Verfügung. Dort steht nun im Schatten der Hecke ein Halbrund mit Sitzgelegenheit. Die FEG organisierte den ganzen Bau des Spielplatzes und wird auch für dessen Unterhalt sorgen. Eine Nutzungsvereinbarung zwischen den beiden Körperschaften regelt die Verantwortlichkeiten.  

Profis und Freiwillige

«Aufgrund der gesetzlichen Vorschriften für öffentliche Spielplätze haben wir den eigentlichen Spielplatzbau an die darauf spezialisierte Firma Rudolf Spielplatz AG aus Sommeri übergeben», sagt Martin Keller, Pastor der FEG Sulgen. «Bei der Gestaltung der Umgebungsarbeiten konnten wir auf die Mitarbeit unserer Mitglieder zählen, worunter sich auch Berufsleute aus den Bereichen der Landschaftsarchitektur und -gärtnerei befinden.» Einige Eckdaten zum neuen Spielplatz konnten die Besucherinnen und Besucher am Einweihungsfest bei einem Quiz erraten. So halfen rund 34 Freiwillige einen Tag lang beim Spielplatzbau mit. Rund um die Spielgeräte wurden 90 bis 95 Kubikmeter Holzschnitzel ausgelegt und bei den Spielgeräten aus Akazienholz sind ganze 31,40 Meter Seile verarbeitet worden. Dass der neue Spielplatz, wie andere öffentliche Anlagen, von Vandalismus betroffen sein könnte, schliesst Martin Keller nicht aus. «Die Gefahr ist aber eher klein, da in unseren Gebäuden um den Spielplatz viele Aktivitäten stattfinden, oft auch abends.» 

Hannelore Bruderer