Freitag, 16. Juli 2021

Erlen. Am Wochenende schaltete die Gemeinde Erlen das Video mit dem «Erlen-Song» auf  YouTube auf. Komponiert hat das Lied der Thurgauer Liedermacher Manfred Fries, besser bekannt als «dä Brüeder vom Heinz». 

Im Auto fährt «dä Brüeder vom Heinz» singend durch Bürglen und Sulgen. In beiden Orten hält sich seine Begeisterung in Grenzen. Das ändert sich, weil «und denn chunnt Erle, sonä schöni Perle, im Thurgau, im Thurgau». Diesem fröhlichen Refrain, den «dä Brüeder vom Heinz» im Videoclip mal mit der Gitarre in der Hand auf der grünen Wiese ob Erlen, mal beim Mühlerad in Ennetaach und mal mit der Feuerwehr in Kümmertshausen trällert, kann man sich nur schwer entziehen. Er animiert geradezu zum Mitsingen. Zum Mitsingen ist das Lied auch gedacht. 

Jubiläumsfest abgesagt

Die Gemeinde hatte den «Erlen-Song» beim Komponisten und Sänger bereits vor über einem Jahr in Auftrag gegeben, denn das Lied sollte den Einwohnerinnen und Einwohnern im letzten Jahr am Fest zum 25-jährigen Bestehen der Politischen Gemeinde als Überraschung präsentiert werden. Wie Gemeindepräsident Thomas Bosshard sagt, hatte der Komponist nur drei Vorgaben zu berücksichtigen: Die Namen der Ortsteile Ennet­aach, Kümmertshausen, Riedt, Buchackern und Engishofen mussten im Lied erwähnt werden, ebenso der Slogan «Do stuunsch!» und das Wort «mitenand». Der Song war fertig, doch mit der Uraufführung am Jubiläumsfest wurde nichts, denn die Pandemie machte den Organisatoren einen dicken Strich durch die Rechnung. «Wir verschoben das Fest zunächst auf dieses Jahr, sagten es dann aber wegen der fehlenden Planungssicherheit ganz ab. Die Frage war, was machen wir mit dem Lied?», sagt Thomas Bosshard. Martin Fries schlug vor, ein cooles Video zu drehen und zu veröffentlichen. Da für die Realisierung des Videos keine Steuergelder eingesetzt werden sollten, klopfte der Gemeindepräsident bei einigen Gewerbebetrieben für das Sponsoring an. Das nötige Geld kam schnell zusammen. «Mit den Lockerungen der Massnahmen gegen das Coronavirus war es auch wieder möglich, bis zur 50 Erlerinnen und Erler zu vereinen, die im Video einen Auftritt haben», sagt Bosshard. Passend zum Liedtext lässt sich «dä Brüeder vom Heinz» bei Coiffeur Gähwiler frisieren, jasst mit den Mitgliedern der Seniorenvereinigung in der Beiz und zelebriert mit den Angehörigen der Feuerwehr bei einer Übung das Miteinander. Unterlegt ist das Musikwerk mit vielen schönen Luftaufnahmen der Gemeinde. 

Auf Social Media

Kaum war das Video auf  YouTube und Facebook aufgeschaltet, gab es auch schon die ersten Kommentare – von «eifach suuuper» über «cool» bis «s Niveau sinkt von Sekunde zu Sekunde» ist die Palette der Meinungen dazu breit. Egal zu welcher Fraktion man tendiert, das Lied ist auf jeden Fall ein Ohrwurm. An der Bundesfeier am 1. August wird das Lied offiziell getauft und nach dem Schweizer Psalm und dem Thurgauer Lied werden die Erlerinnen und Erler auch die neue Erler Hymne voller Inbrunst singen. 

Hannelore Bruderer