Freitag, 1. Oktober 2021
Amsterdam/Bürglen. Die 52-jährige Niederländerin Patricia Burgemeester-Schmidt ist auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater. Eine ihrer Spuren führt nach Bürglen.
Dass viele Bürglerinnen und Bürgler die niederländische Hauptstadt Amsterdam kennen, ist nicht verwunderlich. Dass aber eine Frau, die in einem Nachbarort von Amsterdam lebt, weiss wo Bürglen liegt, ist eher erstaunlich. «Meine Mutter Annie Schmidt hat 1968 bei einer Familie Zünd im Hotel Bahnhof in Bürglen und im Hotel Krone in Weinfelden als Serviertochter gearbeitet», erklärt Patricia Burgemeester-Schmidt. Für die 52-jährige Niederländerin sind diese Informationen sehr wichtig. Sie gehören zu den wenigen, die sie zu ihrem leiblichen Vater führen könnten.
Mutter schweigt bis heute
Patricia Burgemeester-Schmidt ist am 21. Dezember 1968 im Kantonsspital in Frauenfeld geboren worden. «Gezeugt wurde ich demnach im Februar oder März 1968», mutmasst sie. Patricia Burgemeester-Schmidts Mutter Annie Schmidt, die damals 19 Jahre alt war, schweigt bis heute über die Geschehnisse von damals. «Sie hat mir bei der Suche nie geholfen. Auch meine Grosseltern und mein Stiefvater, mit dem meine Mutter seit vierzig Jahren verheiratet ist, können mir nicht weiterhelfen», sagt sie. Patricia Burgemeester-Schmidt ist sich bewusst, dass bei der Suche nach ihrem leiblichen Vater die Zeit drängt und möchte diese nun vorantreiben. «Ich will wissen, warum meine Mutter so ein grosses Geheimnis um meinen Vater macht und warum ich nicht wissen darf, wer er ist», sagt sie. Ein Herzenswunsch von Patricia Burgemeester-Schmidt ist es auch zu erfahren, ob sie väterlicherseits Brüder, Schwestern, Cousins, Onkel oder Tanten hat. Am meisten würde sie sich aber freuen, ihren leiblichen Vater zu finden. «Er gehört zu meiner Familie», erklärt sie. Patricia Burgemeester-Schmidt selber ist seit 29 Jahren verheiratet und Mutter von zwei Söhnen im Alter von 32 und 27 Jahren. «Meine Kinder Donny und Berry sind auch sehr neugierig darauf zu erfahren, ob sie einen ganz lieben Grossvater haben», sagt die Frau, die auf einer Notfallstation in einem Krankenhaus arbeitet.
Wegbegleiter gesucht
Vor Kurzem hat Patricia Burgemeester-Schmidt ihr Geburtsdossier vom Staatsarchiv in Frauenfeld erhalten. Zudem haben sich auf einen Aufruf auf Facebook Personen gemeldet, die Namen von Leuten genannt haben, die ihr eventuell bei der Suche behilflich sein könnten. «Ich suche eine Frau namens Annemarie, mit der meine Mutter befreundet war und in der Fischlibar arbeitete. Weiter suche ich einen Paul Näf und einen Peter Zwahlen, die Informationen zu meinem Vater haben könnten», sagt Patricia Burgemeester-Schmidt. Die Niederländerin freut sich über jede noch so kleine Information, die sie über die E-Mail-Adresse burgemeester2112@hotmail.com erreicht und sie zu ihrem leiblichen Vater führen könnte. «Meinen Vater zu finden, könnte endlich Ruhe in mein Leben bringen», sagt Patricia Burgemeester-Schmidt.
Monika Wick