Freitag, 3. März 2017

Schönholzerswilen. Seit bald dreis­sig Jahren führen die Drittklässler der Sekundarschule Schönholzerswilen ein Theater auf. In diesem Jahr luden die Schüler in die Gemächer von Blackmoor Castle ein.

Ein altes dänisches Sprichwort sagt, dass beim Aufteilen eines Erbes die Freundschaft einen Stillstand erleidet. Abigail, Carmen, Simone, Martha und Amy waren schon vor der Testamentseröffnung keine wirklichen Freunde. Die fünf Frauen verbindet lediglich, dass sie alle einmal mit dem Schlossherrn Sir Edward verheiratet waren. Als sich Sir Edwards ehemalige Ehefrauen auf Blackmoor Castle versammeln, sind Turbulenzen vorprogrammiert. Einer fast dreissigjährigen Tradition ­folgend, führen die Drittklässler der Sekundarschule Schönholzerswilen gegen Ende ihrer obligatorischen Schulzeit ­jeweils ein Theater auf. In diesem Jahr haben sie sich die Geschichte «Tod im Blackmoor Castle» ausgesucht. Während rund zwei Monaten haben die 27 Schülerinnen und Schüler mit der Unterstützung ihrer Lehrer Ralph Schönholzer und Stefan Schmidt ihre Rollen gelernt, passende Kostüme ausgewählt und Requisiten besorgt. Bis kurz vor der Aufführung wurde noch an der Kulisse gebaut und am Bühnenbild gemalt. Den Lohn für ihre Arbeit konnten die Schüler in der letzten Woche ernten. An zwei Abenden luden sie in den Singsaal der Sekundarschule ein. Mit gros­sem schauspielerischem Talent verkörperten sie Charaktere wie Butler, Sekretär, Inspektor oder den Schlossherrn Sir Edward. Wie sich im Laufe der Geschichte herausstellte, war er nicht wirklich verstorben. Durch seine Aktion wollte Sir Edward seinem Neffen Jonathan aufzeigen, wie Frauen ticken, damit er, wenn er eines Tages Blackmoor Castle erbt, es sich nicht von der Erstbesten wegnehmen lässt. Das Blatt wendete sich jedoch nochmals, als Abigail, Carmen, Simone, Martha und Amy seinen Plan durchschauen.

Monika Wick