Freitag, 18. November 2022
Bürglen. Die Stimmbürger haben der Schulbehörde Bürglen ihr volles Vertrauen ausgesprochen. Budget, Steuerfuss und beide Kreditanträge sind einstimmig genehmigt.
Nur gerade 32 von insgesamt 2373 Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern nutzten am Dienstagabend in der Mehrzweckhalle Bürglen ihr Recht, über die Zukunft ihrer Schule mitzubestimmen. Dies entspricht einer Stimmbeteiligung von 1,35 Prozent. Schulpräsident Rolf Gmünder nahm sich bei der Erläuterung des Finanzplans etwas mehr Zeit als sonst, um die Zusammenhänge zwischen den Schülerzahlen, dem Budget und den Investitionen aufzuzeigen.
Prognose korrigiert
Mit Blick auf die Schülerzahlentwicklung der vergangenen Jahre und der aktuellen Prognose sagte er: «Wie Sie sehen, ist die Schülerzahlentwicklung keine lineare Angelegenheit. Wir können zwar Schätzungen aufgrund von Geburten und zusätzlichem Wohnraum machen, wie viele Familien mit schulpflichtigen Kindern künftig tatsächlich zu- oder wegziehen, wissen wir jedoch nicht.» In diesem Jahr musste die Behörde ihre Prognose korrigieren. Noch im Frühling rechnete sie aufgrund der grossen Bautätigkeit auf nächstes Schuljahr mit 30 zusätzlichen Kindern. Ein halbes Jahr später, als schon einige der neuen Wohneinheiten verkauft oder vermietet waren, zeichnete sich ab, dass es eher neun zusätzliche Kinder sein werden. Diese neuen Erkenntnisse seien in das Budget 2023 und die Investitionsplanung eingeflossen, sagte Gmünder. Schulrat Christoph Bär stellte das Budget im Detail vor, Fragen aus dem Publikum blieben aus. Einstimmig genehmigten die Stimmberechtigten das Budget 2023 mit einem Aufwandüberschuss von 48 200 Franken, basierend auf dem gleichbleibendem Steuerfuss von 99 Prozent.
Projekt zurückgestellt
Aufgrund der aktuellen Schülerzahlberechnungen, den unerwarteten Mehrkosten zur Sanierung der Pensionskasse und den gestiegenen Energiekosten verzichtet die Schule Bürglen auf den Neubau einer Turnhalle. Stattdessen will sie nun als Erstes den Anbau an das Sekundarschulhaus realisieren. Ein Votant wollte wissen, wie viel vom bewilligten Planungskredit über 550 000 Franken für die Turnhalle schon verbraucht worden ist. «Die Bauplanung ist abgeschlossen, das Projekt kann bei Bedarf wieder reaktiviert werden», erklärte der Schulpräsident. «Weiter haben wir das Projekt jedoch nicht vorangetrieben.» Noch seien nicht alle Rechnungen vorhanden, er rechne aber damit, dass die bereits getätigten Ausgaben nicht mehr als 280 000 Franken betragen würden. Schulrat Dominik Schmid erläuterte danach die Anträge für die Investitionen in die Informatik über 145 000 Franken und den Planungskredit Erweiterung Sekundarschule über 900 000 Franken. Nachdem sie die Diskussion nicht genutzt hatten, genehmigten die Stimmberechtigten beide Anträge ohne Gegenstimmen.
Hannelore Bruderer
Rücktritt
Unter dem Traktandum Mitteilungen kündete Schulpräsident Rolf Gmünder an, dass er die Legislatur nicht beenden und das Präsidentenamt per 31. Dezember 2023 ablegen werde. Seine Arbeit in der Verwaltung als Leiter der Finanzen wird er weiterhin ausüben. Mit der vorzeitigen Nachfolgeregelung soll die Kontinuität in der Behörde gewährleistet bleiben. Rolf Gmünder arbeitet seit über zwei Jahrzehnten für die Schule Bürglen. 2009 wurde er zum Schulpräsidenten gewählt. (hab)