Freitag, 14. Juni 2024

Sulgen. Das Seniorenzentrum Region Sulgen hat einen neuen Präsidenten. Die Genossenschaftsversammlung wählte Dominik Schlumpf zum Nachfolger von Michael Arndt. In den Verwaltungsrat gewählt wurden ausserdem Karin Brühlmann und Urs Hartmann. Der Planungskredit über 880 850 Franken zur Sanierung und Erweiterung des Seniorenzentrums wurde bewilligt.

Die Jubiläumsgenossenschaftsversammlung – es war die 40. Ausgabe – stand ganz im Zeichen des Aufbruches. «Es fällt mir nicht leicht, mich nach 20 Jahren als Mitglied des Verwaltungsrates und 14 Jahren davon als Präsident zu verabschieden», sagte Michael Arndt. Mit knapp 68 Jahren sei jedoch die Zeit des Rücktritts gekommen. Nebst dem Präsidenten verlässt auch die Aktuarin Uschi Kessler den Verwaltungsrat. 19 Jahre lang hatte sie im Verwaltungsrat die Gemeinde Kradolf-Schönenberg vertreten. 

Prädestinierter Kandidat

Als Kandidaten für seine Nachfolge präsentierte Michael Arndt der Versammlung Dominik Schlumpf aus Sulgen. Der 45-jährige Haustechnik-Experte ist seit 2022 Mitglied des Verwaltungsrates. Dominik Schlumpf hat sich kürzlich im Rahmen eines Nachdiplomstudiums mit dem Optimierungspotenzial in der Führung von Alters- und Pflegeheimen befasst. «Sein Werdegang prädestiniert ihn geradezu als Präsidenten», schwärmte Michael Arndt. Die 60 anwesenden ­Genossenschafterinnen und Genossenschafter folgten der Wahlempfehlung einstimmig. Als Ersatz für Michael Arndt und Uschi Kessler stellten sich die Gemeinderäte Karin Brühlmann aus Schönenberg und Urs Hartmann aus Donzhausen zur Wahl. Beide wurden ebenfalls einstimmig gewählt. Die Finanzexpertin Karin Brühlmann vertritt im Verwaltungsrat fortan die Gemeinde Kradolf-Schönenberg, der Metallbau- und Brandschutzfachmann Urs Hartmann die Gemeinde Sulgen. 

Kapazitätsgrenze erreicht

Mit einer durchschnittlichen Auslastung von 99,25 Prozent bewegt sich das Seniorenzentrum an der Kapazitätsgrenze, die Nachfrage ist deutlich grösser als das Angebot an Heimplätzen. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Zinsen stieg auf 933 145 Franken – ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr. Die Jahresrechnung schloss mit einem Überschuss von 29 669 Franken und wurde von der Genossenschaftsversammlung einstimmig genehmigt. Mit der Sanierung und Erweiterung des Seniorenzentrums kämen in den nächsten Jahren anspruchsvolle Aufgaben auf den Verwaltungsrat zu, so Michael Arndt. Die Massnahmen seien aus mehreren Gründen nötig. «Unser Heim ist nach 40 Jahren stark sanierungsbedürftig. Auch müssen wir immer wieder Menschen aus unseren Gemeinden abweisen, weil wir keinen Platz mehr haben.» Ferner sei zu beachten, dass sich bis 2040 die Zahl der über 80-Jährigen im AachThurLand mehr als verdoppeln werde. «Wir benötigen also dringend auch zusätzliche Pflegezimmer, damit wir unsere Institution bedarfsgerecht weiterführen können», so der Präsident. Gemeindepräsident Andreas Opprecht begrüsste die Pläne der Genossenschaft. «Es ist wichtig, dass wir in Sulgen auch in Zukunft zeitgemässe Pflegeleistungen anbieten können», sagte er. Das zentral gelegene Seniorenzentrum habe Strahlkraft in die ganze Region AachThurLand und darüber hinaus. 

Planungskredit bewilligt

Die Genossenschafterinnen und Genossenschafter folgten der Argumentation und bewilligten einen Projektierungskredit über 880 850 Franken. Voraussichtlich im Frühjahr 2025 kann im Rahmen einer ausserordentlichen Versammlung über einen Baukredit abgestimmt werden. Der Verwaltungsrat schätzt die Investitionssumme auf rund 12,5 Millionen Franken. Eine sehr solide Eigenkapitalbasis sowie gezielte Rückstellungen in den vergangenen Jahren erlaubten eine entsprechende Investition, so der scheidende Präsident.

(pd)