Freitag, 14. Februar 2025
Erlen. In Erlen fiel am Sonntag noch keine Entscheidung. Bei der Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger für die zurücktretende Gemeinderätin Nicole Fischer kommt es zum zweiten Wahlgang. Dieser findet am 18. Mai statt. Janine Gmünder-Fehr und Michel F. Chresta werden beide wieder antreten.
Das Wahlbüro habe dreimal durchgezählt, weil das Ergebnis so knapp war, teilte Gemeindepräsident Thomas Bosshard am Sonntagnachmittag mit. Am Ende waren es drei Stimmen, die den Ausschlag gaben. Die parteilose Janine Gmünder-Fehr erhielt 339, der ebenfalls parteilose Michel F. Chresta kam auf 268 Stimmen. Das absolute Mehr betrug 342 Stimmen. Neben den beiden Kandidierenden und ihrer Familien sowie Freunden und Bekannten waren auch die zurücktretende Vizegemeindepräsidentin Nicole Fischer und weitere Gemeinderatsmitglieder zum Wahlapéro in der Mehrzweckhalle erschienen.
Beide treten wieder an
«Wir danken euch beiden ganz herzlich, dass ihr euch dieser Herausforderung einer Wahl gestellt habt und euch für die Bevölkerung engagieren wollt», lobte Gemeindepräsident Bosshard. In der heutigen Zeit werde es immer schwieriger, Personen zu finden, welche Verantwortung mittragen wollen. Er schloss seine Rede, indem er den Kandidierenden viel Motivation für eine zweite Runde wünschte. Für beide ist klar, dass sie wieder antreten.
«Ich bin Marathonläufer», kommentierte Michel F. Chresta. Diese besitzen gewöhnlich langen Atem. Der Newcomer wertet sein Ergebnis als Achtungserfolg. Immerhin bekam er mehr als ein Drittel der eingegangenen Stimmen. «Besser als eine definitive Niederlage.» Sein Ziel für den zweiten Wahlgang lautet: Mobilisation. Mit Blick auf die Stimmbeteiligung von etwas über 33 Prozent möchte er einerseits mehr Bürgerinnen und Bürger an die Urne bringen, andererseits die Menschen dazu einladen, ihn kennenzulernen. Chresta, der mit seiner Familie 2020 nach Kümmertshausen zog, hat einen engagierten Wahlkampf geführt. Wie er diesen verbessern kann, will er sich nun überlegen.
Janine Gmünder-Fehr hatte demgegenüber als Einheimische einen Vorteil. Sie zeigte sich hocherfreut über ihr gutes Ergebnis. Eine sichere Sache sei ihre Wahl dennoch nicht. Auch sie überlegt sich nun geeignete Massnahmen für den weiteren Verlauf ihrer Kampagne. Details wollte sie noch keine verraten. Dass sich die Entscheidung nun verzögere, macht ihr keine Sogen. «Nur die Einarbeitungsphase wird kürzer», gab sie zu bedenken. Beruflich stellt das für die Geschäftsfrau kein Problem da. Ihr Arbeitgeber habe ihr volle Unterstützung zugesichert und die Kolleginnen und Kollegen wünschten Glück und fieberten mit.
Amtsantritt wäre bereits zwei Wochen nach der Wahl, am 1. Juni. Gemeinderätin Nicole Fischer bekräftigte, sie habe in beide Kandidierende grosses Vertrauen. Beide hätten sich bereits im Vorfeld erkundigt und könnten im Falle einer Wahl auf geordnete Dossiers sowie eine gute Verwaltung zählen. «Und ich bin auch nicht aus der Welt», sagte sie. «Ich bleibe ja im Dorf wohnen.»
Stefan Böker