Freitag, 7. Dezember 2018

Schönenberg. 21 Jahre lang betrieb die Sulger Bäckerei-Konditorei Willi AG den Dorfladen in Schönenberg. Per Ende Jahr geht die Ära Willi zu Ende, der Laden bleibt aber weiterhin bestehen.  

Was geschieht mit dem Rezept für die legendären Nussgipfel? Diese Frage beschäftigt die Kunden von Bruno Willi, seitdem im Dorf die Nachricht kursiert, dass der Bäckermeister Ende Jahr in den Ruhestand tritt. «Das Rezept habe ich an Stefan Bachmann übergeben, er wird die Nussgipfel in Zukunft produzieren», erklärt Bruno Willi, Inhaber der Sulger Bäckerei-Konditorei Willi AG und Betreiber des Schönenberger Dorfladens. Stefan Bachmann übernimmt aber nicht nur das Nussgipfel- und das HefekranzRezept von Bruno Willi. Der Inhaber von «Dä Beck Strassmann» führt ab dem 3. Januar auch den Dorfladen in Schönenberg. «Wir werden am Erfolgskonzept festhalten und den Laden in gewohnter Manier mit gleichbleibenden Öffnungszeiten weiterführen», erklärt Stefan Bachmann, der bereits Geschäfte in Weinfelden, Amriswil und Romanshorn, einen Verkaufswagen in Mettlen sowie verkehrende «Znünibusse» betreibt. Laut Stefan Bachmann werden lediglich leichte bauliche Anpassungen vorgenommen und eine neue Kaffee-Ecke geschaffen. 

Keine neuen Gesichter
An neue Gesichter werden sich die Kunden dagegen nicht gewöhnen müssen. Filialleiterin Larissa Gisler, ihre Stellvertreterin Marianne Mauchle sowie Verkäuferin Annelis Knöpfel und die Lernende Luana Erni werden weiterhin die Wünsche ihrer Kundschaft erfüllen.
Heinz Keller, Gemeindepräsident von Kradolf-Schönenberg, ist dankbar, dass der Laden mit integrierter Post-Agentur weiterhin bestehen bleibt. «Wir wünschen Stefan Bachmann alles Gute», sagt er. Im Weiteren hofft er auf das Wohlwollen der Bevölkerung. «Um das Angebot zu sichern, ist es wichtig, dass es auch genutzt wird», appelliert er. Ebenfalls erfreut über die Nachfolgelösung ist Benno Andermatt, Vertreter der Liegenschaftseigentümerin Batag AG. «Wir haben eine gute Wahl getroffen und hoffen auf eine langjährige Geschäftsbeziehung», sagt er.

Vorräte vernichten
Neben dem Schönenberger Dorfladen wird Bruno Willi auch das Geschäft in Sulgen aufgeben, das er 36 Jahre lang  geführt hat. «Am 29. Dezember machen wir dort gemeinsam mit unseren Kunden eine ‹Ausbachete›, bei der wir die verbliebenen Vorräte vernichten», erzählt er lachend. Grosse Trauer schwingt in seinen Worten nicht mit. «Mir schwirren viele Ideen im Kopf herum. Ich bin froh, wenn ich einmal etwas Zeit für mich habe», sagt er. Ganz will er das Backen dennoch nicht ruhen lassen. Seine Foto-Biber wird er auf Bestellung weiterhin produzieren. Zudem hat er in Teufen eine Liegenschaft gekauft, die er eigenhändig renovieren will.

Monika Wick