Freitag, 29. Oktober 2021
Istighofen. Zu ihren Leuchtwesten tragen die Kinder der Basisstufe seit dieser Woche auch coole, bunte Stirnbänder, die im Licht reflektieren. Myrtha Kreier hat sie im Rahmen einer Verkehrssicherheitsaktion gehäkelt.
Ihr Spiel auf dem Pausenplatz unterbrechen die Buben und Mädchen schlagartig als Myrtha Kreier beginnt, ihre Schätze auf dem eigens für diesen Anlass bereitgestellten Tisch auszubreiten. Die Stirnbänder in den Farben Grün, Hellgrau und Orange ziehen die Kinder magisch an. Schon deuten die ersten auf die Stücke, die ihnen am besten gefallen. Denn obwohl sie nur drei Farben zur Verfügung hatte, häkelte Myrtha Kreier die Stirnbänder in ganz verschiedenen Mustern. Pro Klasse soll jedes Kind ein individuelles Band erhalten, damit die Stirnbänder nicht verwechselt werden. Das wichtigste Element dieser warmen Accessoires ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Myrtha Kreier hat einen dünnen Faden eingearbeitet, der in der Dunkelheit Licht reflektiert. «Seit dem Frühling habe ich 565 Stirnbänder gehäkelt. Ich häkle und stricke gerne. Auch nach dem Projekt wird mir nicht langweilig, ein Pullover ist bereits in Arbeit», lacht sie.
Beitrag zur Sicherheit
Die terzStiftung organisiert die Stirnbandaktion in der ganzen Deutschschweiz, finanziert wird das Projekt aus dem Fonds für Verkehrssicherheit. Dass die Schule Bürglen die Übergabe der Stirnbänder so feierlich zelebriert, beeindruckt Jacqueline Sennhauser von der terzStiftung. «Was ich hier erlebe, ist richtig toll. Anders als hier war es in manchen Regionen schwierig, die Schulen für das Projekt zu gewinnen», sagt sie. «Ich bin Myrtha Kreier dankbar, dass sie hier die Schulen persönlich kontaktiert hat und ihr Netzwerk spielen liess.» Und das zeigte Wirkung. In den nächsten Tagen wird Myrtha Kreier ihre Leuchtstirnbänder auch noch in die Schulen in Sulgen, Berg und Erlen bringen. Für Schulleiter Fabian Traber war es keine Frage, dass Bürglen bei der Aktion mitmacht. «Wir organisieren jedes Jahr etwas, um auf das Thema der Verkehrssicherheit in der dunklen Jahreszeit zu sensibilisieren. Einmal war es ein Orientierungslauf in der Nacht, diesmal ist es die Leuchtstirnbandaktion, die wir gerne übernommen haben.» Pünktlich zum Pausenschluss hat der Schulbus auch die Kinder der Schule Leimbach nach Istighofen gebracht. Bevor die Stirnbänder verteilt werden, bedanken sich Kinder und Lehrerschaft bei Myrtha Kreier mit einem Lied, sinngemäss heisst es da im Refrain «Mir legged s’Stirnband a, d’Frau Kreier hät si ghöögglet». Die Lehrerinnen überreichen der fleissigen Häklerin zudem noch eine Laterne als Schmuck für den Balkon, zusammen mit zwei laminierten Unterlagen, auf denen sich alle beschenkten Kinder mit ihrem Namen verewigt haben.
Für alle etwas Passendes
Nach der Anprobe wollen die Kinder ihre wärmenden Stirnbänder kaum mehr ausziehen. Damit es wegen der Muster und Grösse keine enttäuschten Gesichter gibt, hat Myrtha Kreier vorsorglich ein paar Stirnbänder als Reserve mitgenommen. Diese muss sie nicht hervorholen, denn alle sind zufrieden.
Hannelore Bruderer