Freitag, 21. September 2018
Sulgen. Am Sonntagabend hat die FEG Brass Band Sulgen zum Herbstkonzert geblasen. Unterstützung erhielt sie von der Jugendmusik AachThurLand. Ausserdem hat sie die eigenen Reihen mit vier Nachwuchsbläsern verstärkt.
Kurz nach fünf ist es in der evangelischen Kirche Sulgen mucksmäuschenstill. Plötzlich durchbrechen majestätische Klänge die Stille. Doch sind es nicht die Mitglieder der FEG Brass Band Sulgen, die für diese musikalischen Schwingungen sorgen. Es ist die Jugendmusik AachThurLand, die gleich zu Beginn ihr gebündeltes Potenzial zum Besten gibt. Dirigent Stefan Roth schwingt seinen Stab durch die Lüfte, als gäbe es kein Morgen mehr. Mit «Shackleford Banks», einer Komposition benannt nach einem Barriere-Inselsystem in North Carolina, lassen die Jungbläserinnen und -bläser Wildpferde durch die Kirche galoppieren. Es folgt ein «Best of» aus der Filmmusik von Star Wars, die es selbst Musiklaien erlaubt, innerlich mitzusummen. Zum Abschluss spielt die Jugendmusik das aus den Charts bekannte «Because I’m happy» von Pharrell Williams. Die jungen Musikerinnen und Musiker überzeugen als Band und machen ihre Sache gut. Dafür gibt es vom Publikum anerkennenden Applaus.
Vier junge Talente
Brass-Band-Präsident Peter Messmer erklärt zu Beginn, weshalb sie mit der Jugendmusik AachThurLand zusammen auftreten: «Wir wollen Synergien nutzen.» Er stellt sogleich auch vier neue Gesichter in der FEG Brass Band Sulgen vor: vier Jungtalente, die neu hinzugezogen wurden. Einer von den Neuen ist Levin Keller. Er ist zwölf Jahre alt und zieht damit den Schnitt des Brass-Band-Alters ein schönes Stück nach unten. Levin gefällt das gemeinsame Auftreten mit den Routiniers: «Es ist mega cool! Die Älteren können einfach so gut spielen. Bei denen stimmt jeder Ton.» Unverblümt gibt er auf Nachfrage zu, selbst noch nicht immer ganz sattelfest zu sein. «Manchmal muss man einfach so tun, als ob man alles voll beherrscht.» Tragisch ist das überhaupt nicht. Die vier jungen Musiker fügen sich sehr gut in den Rest der Band ein.
Gefühlvolles Solo
Die FEG Brass Band Sulgen überzeugt mit Kompositionen wie «Flashpoint», welche die Herausforderung der Heilsarmee musikalisch umschreibt, oder «Illuminate». Dieses Stück der Chicago Staff Band wurde extra für den Boundless 2015, den «Salvation Army’s International Congress», geschrieben, wie Moderator Philipp Fisch erklärt – ein beeindruckendes, vielfältiges Meisterwerk mit einem fulminanten Schluss, der für Hühnerhaut sorgt. Ein weiterer Höhepunkt ist das bekannte «You raise me up» mit dem ruhigen Cornet-Solo von Rémy Hangartner. «Das Schwierige an einem solchen Solo ist, dass du etwas rüberbringen musst, was nicht in den Noten steht. Man muss sich getrauen, mit den Klängen Emotionen auszudrücken», sagt Hangartner. Gemäss Ex-Brass-Band-Mitglied und Besucher Fred Rentsch wurde dieses Ziel erreicht. Er goutiert die Leistung der gesamten Band: «Die Pianostellen kamen gut zur Geltung, die Solos waren stimmig eingebettet, der Hintergrund passend integriert.»
(pd)