Freitag, 17. Januar 2025
Kradolf. Am 9. Februar stehen die Gesamterneuerungswahlen der Schulbehörde der Volksschulgemeinde Region Sulgen an. Fünf Bisherige und drei Neue stellen sich der Wahl für die sieben Sitze. In einem Podium stellten sie sich am Samstagmorgen den Stimmberechtigten in der Mehrzweckhalle Kradolf vor.
Wir wollten den Stimmberechtigten eine Auswahl bieten.» Das sei für die Interpartei Sulgen wie auch für die Findungskommission Kradolf-Schönenberg von vornherein klar gewesen, sagte Interpartei-Präsident Ernst Ritzi in seiner Einleitung zum Podium. So galt es, nach dem Rücktritt von Philip Messmer und Yanick Volpez neben den fünf bisherigen Behördenmitgliedern mindestens drei neu Kandidierende zu finden. Das ist geglückt. Mit Martin Edelmann, Donzhausen, Marion Neukomm-Baumann, Sulgen, und Stefan Rieser, Sulgen, stellten sich drei motivierte neu Kandidierende näher vor. Noch immer voller Tatendrang sind die bisherigen Behördenmitglieder Andrea Müller-Richner (Präsidium), Heinz Gfeller, Rahel Müller, Pascal Plavec und Patrik Seiz.
Zwei Männer und eine Frau wollen neu in die Behörde
Stefan Rieser (Jahrgang 1988) aus Sulgen hat seine Wurzeln in der Gemeinde Sulgen. Hier sei er zur Schule gegangen und hier habe er damals auch seine heutige Frau kennengelernt. Der Vater von vier Kindern ist Geschäftsführer der Schönenberger & Rieser AG. Dadurch habe er ein grosses Grundwissen, wenn es um bauliche Belange und um den Erhalt von Liegenschaften gehe. Er könnte sein Wissen insbesondere im frei werdenden Ressort Liegenschaften einbringen, sagt Rieser. Auch Marion Neukomm-Baumann (1990) aus Sulgen möchte gerne neu in der Schulbehörde mitarbeiten. Als gelernte Informatikerin bringt sie insbesondere im Bereich IT viel Wissen mit. Die Mutter zweier Kleinkinder ist aber sicher, sich in jedes Ressort einarbeiten zu können. Martin Edelmann (1975) aus Donzhausen ist Vater von drei Kindern. Bei ihnen drehe sich viel um das Thema Schule, sagt er. Unter anderem war er zehn Jahre im Vorstand der Musikgesellschaft Sulgen und neun Jahre Präsident des Dorfvereins Donzhausen. Das Präsidium habe er vor einem Jahr abgegeben. Nun fehle ihm etwas, denn als Teamplayer arbeite er sehr gerne in einem Gremium mit. Das sei seine Motivation für die Kandidatur gewesen.
Wieder Kandidierende sind nach wie vor motiviert
Patrik Seiz (1975) aus Schönenberg ist in der Behörde zuständig für die Ressorts Finanzen und IT. Hier könne er seine Fähigkeiten optimal einbringen, betonte er in der Vorstellungsrunde. Wichtig seien ihm zudem Nachhaltigkeit in allen Bereichen sowie einfache und pragmatische Lösungen zu finden. Rahel Müller (1974) aus Heldswil ist seit der Gründung der Volksschulgemeinde Region Sulgen zuständig für die Kommunikation und ist zudem Aktuarin. Ein Ressort, das ihr besonders liege und nach wie vor viel Freude bereite, sagt sie. Sie sei sich der grossen Verantwortung der Schulbehördenmitglieder bewusst. Rahel Müller bezeichnet sich selbst als offen, teamfähig und empathisch. Ihr Durchhaltevermögen zeichne sie aus. Vor zweieinhalb Jahren zur Präsidentin der VSG Region Sulgen gewählt, findet Andrea Müller-Richner (1977) nach wie vor Gefallen an ihrem Amt. Ihr liegt insbesondere die Weiterentwicklung der VSG am Herzen. Dazu zählt sie unter anderem auch die Raumplanung. In seine dritte Legislatur möchte Heinz Gfeller (1956) gerne starten. Als seine Stärke bezeichnet er seine Diskussions- und Konsensfähigkeit. Er setze sich immer dafür ein, gute Lösungen zu finden. Ein gutes Bildungswesen liegt ihm besonders am Herzen. Die Arbeit in der Behörde bezeichnet er als herausfordernd, aber auch äusserst bereichernd. Ebenfalls bereits seit der Gründung der VSG Region Sulgen in der Behörde vertreten ist Pascal Plavec (1977) aus Heldswil. Als Polizist bringe er viel Sicherheitskompetenz mit, die er weiterhin gerne in seinem Ressort Sicherheit einbringen möchte.
«Arbeit in der Behörde funktioniert wieder gut»
Gestartet hatte Plavec ursprünglich mit den Ressorts Sicherheit und IT. Im Frühling 2022 kam es zu Unstimmigkeiten, worauf die Behörde ihm die Ressorts entzog. Ob ihn das ihm damals entgegengebrachte Misstrauen nicht mehr belaste, fragte Moderator Andreas Notter. Plavec betonte, dass die Sache für ihn auf Behördenebene geklärt und abgeschlossen sei. Aber natürlich habe ihn das Misstrauen belastet. «Allerdings ging es immer um die Sache, nicht um die Personen», sagte Plavec. Er sei nach wie vor motiviert, in der Behörde mitzuarbeiten, weshalb er trotz der damaligen Kritik erneut kandidiere. «Ich würde gerne weitermachen, aber ich akzeptiere es auch, wenn die Stimmberechtigten mich abwählen», stellte er klar. Auch auf die nochmalige Nachfrage aus dem Publikum sagte Plavec, dass die Arbeit in der Behörde wieder gut funktioniere. Er stehe hinter dieser Schulgemeinde und ihren Strukturen, auch wenn seine Tochter nun die Oberstufe in Erlen besuche. Das habe andere, persönliche Gründe. Sein Sohn besuche den Unterricht in Götighofen.
Entscheide der Behörde gegenüber Kindern vertreten
Die Situation von 2022 beschäftigte auch einen weiteren Stimmberechtigten. Er stellte die Frage an alle drei neu Kandidierenden, ob sie denn in einer Kollegialbehörde arbeiten und deren Entscheide gegenüber den eigenen Kindern vertreten könnten, wenn diese anderer Meinung seien. Er kenne das gut von seiner Arbeit, aber auch von Entscheiden innerhalb der Familie, sagte Martin Edelmann. Er habe damit kein Problem. Auch Marion Neukomm-Baumann sieht das als unproblematisch und Stefan Rieser doppelt nach: «Auch in einer Partnerschaft ist man nicht immer gleicher Meinung. Aber man geht dann den Weg gemeinsam.»
Moderator Andreas Notter stellte abschliessend allen Kandidatinnen und Kandidaten die Frage nach der angedachten Dauer ihres Engagements. Patrik Seiz sagte, dass er solange weitermachen möchte, wie es ihm Freude bereite. Das könne eine Amtsdauer oder auch mehrere sein. Stefan Rieser könnte sich durchaus vorstellen, drei Legislaturen zu machen. «Solange, wie ich halt dahinterstehen kann.» Pascal Plavec denkt an sicher vier Jahre und Marion Neukomm-Baumann spricht von sicher einer Amtsperiode und danach gerne noch mehr. Rahel Müller spricht ebenfalls von einer Amtsdauer, ebenso Präsidentin Andrea Müller-Richner, die sich aber auch vorstellen kann, ihr Amt länger auszuführen. Für Heinz Gfeller ist klar, dass er noch zwei Jahre mitarbeiten und dann den Weg für eine jüngere Person freimachen möchte. Martin Edelmann sagt: «Das steht und fällt mit der Motivation. Ich denke aber auch an eine längere Zeit, also mehrere Legislaturen.»
Die Gesamterneuerungswahl der VSG Region Sulgen findet am 9. Februar statt, ein allfälliger zweiter Wahlgang am 16. März. (mm)