Freitag, 25. April 2025
Sulgen. Die Rechnung 2024 der Politischen Gemeinde Sulgen schliesst deutlich besser ab als budgetiert. Eine Million Franken vom unerwarteten Gewinn sollen in einen neuen «Fonds für Gesellschaft, Familien, Jugend und Freizeit» fliessen. Über dies und weitere Traktanden entscheidet die Gemeindeversammlung am 27. Mai.
Gute Nachrichten aus dem Sulger Gemeindehaus: Die Rechnung 2024 der Politischen Gemeinde schliesst mit einem Gewinn von über 1 168 000 Franken und damit rund 1 575 000 Franken besser als budgetiert ab. Für Gemeindepräsident Andreas Opprecht – er wurde 2011 gewählt – ist es der bisher höchste Abschluss seiner Amtszeit. Als Gründe für die Besserstellung der Rechnung nennt er die Auflösung der Vorfinanzierung für das Ärztezentrum über 300 000 Franken, höhere Einnahmen bei den Gemeinde- und den Grundstückgewinnsteuern sowie deutlich tiefere Kosten im Sozialbereich.
Fonds für schlechte Zeiten
Der Sulger Gemeinderat schlägt vor, eine Million Franken dieses unerwarteten Gewinns zu verwenden, um einen neuen «Fonds für Gesellschaft, Familien, Jugend und Freizeit» zu schaffen. Dieser Fonds soll Sport- und Freizeitanlagen, vom Auholzsaal über die Finnenbahn bis zum Begegnungshaus, sowie Institutionen wie die Spielgruppe, den Tageselternverein und viele mehr unterstützen. Zum Wohle der Bevölkerung sei in Sulgen in den vergangenen Jahren enorm viel aufgebaut worden, so Gemeindepräsident Opprecht. «Ziel ist es, dass wir diese Infrastruktur und unsere Organisationen auch in finanziell schwierigen Zeiten erhalten können.»
Eltern unterstützen
Er nennt zudem ein konkretes Projekt, das der Gemeinderat sofort über den Fonds umsetzen will. «Wir wollen auch Eltern unterstützen, deren Kinder gut Deutsch sprechen und somit keine obligatorische vorschulische Sprachförderung bezahlt bekommen.» Opprecht geht davon aus, dass der Anfangsbetrag von einer Million Franken für grob zehn Jahre genügt. Wenn nötig, können Einlagen in den Fonds aus Spenden, Erbschaften oder Schenkungen sowie über das jährliche Budget der Gemeinde oder der Gewinnverwendung der Jahresrechnung erfolgen.
Glasfasernetz kommt
Die dicht besiedelten Gebiete in Kradolf-Schönenberg und Sulgen werden bis 2030 mit Glasfaser erschlossen, so Andreas Opprecht weiter. Die Telekabel Bischofszell AG und die Swisscom AG haben eine Kooperation gebildet und dies beschlossen. Dies biete dem Sulger Elektrizitätswerk eine einmalige Chance, ein eigenes Glasfasernetz für die Werkkommunikation aufzubauen. «Über das eigene Netz können die Smartmeter, welche in über 80 Prozent der Sulger Haushalte verbaut sind, störungsfrei abgelesen werden», erklärt Opprecht. Aktuell werden die Smartmeter mittels PLC (Powerline Communications) über das Stromnetz ausgelesen. «Das ist jedoch störungsanfällig und nicht selten können Daten nicht übermittelt werden», kritisiert der Gemeindepräsident. Zudem sei der Unterhalt hoch. Der Gemeinderat beantragt für den Ausbau einen Kredit in Höhe von 1,1 Millionen Franken und für den jährlichen Unterhalt wiederkehrende Kosten von 3500 Franken. Eine ähnliche Entscheidung steht in Kradolf-Schönenberg bevor.
Verkehrsberuhigung geplant
Des Weiteren stehen am 27. Mai Einbürgerungen auf dem Programm. Ausserdem will Gemeindepräsident Opprecht über die Einführung von Tempo 30 in der Ortschaft Donzhausen und im Weiler Hessenreuti informieren. «Bürgerinnen und Bürger haben dazu Unterschriften gesammelt», teilt er mit. Der Gemeinderat will den Wunsch noch in diesem Jahr umsetzen. Auf lange Sicht sei angedacht, alle Sulger Ortsteile mit Tempo 30 zu beruhigen, so Opprecht.
Stefan Böker