Freitag, 6. Dezember 2024
Bürglen. An der Budgetversammlung der Politischen Gemeinde Bürglen winkten die Stimmberechtigten das Budget 2025, die Gesamtrevision der Ortsplanung sowie einen Kreditantrag zur Sanierung der Wertbühlstrasse durch.
Wer gedacht hatte, dass an der Gemeindeversammlung der Politischen Gemeinde Bürglen das Budget 2025, die Gesamtrevision der Ortsplanung oder der Kreditantrag für die Sanierung der Wertbühlstrasse für Redebedarf sorgt, lag falsch. Die 97 Stimmberechtigten, die sich am Montagabend in der Mehrzweckhalle versammelt hatten, winkten sämtliche Anträge des Gemeinderates diskussionslos durch.
«Steuerfuss reicht»
Haupttraktandum der Versammlung war die Verabschiedung des Budgets 2025. «Die Ausgaben und Einnahmen des Budgets liegen mehrheitlich im üblichen Rahmen. Bei der Budgeterstellung hat uns die schon früher angesprochene Reduktion der Abschreibungen sehr geholfen», erklärte Kilian Germann.
Weiter führte das Gemeindeoberhaupt aus, dass nur so trotz der stark angestiegenen Kosten ein ausgeglichenes Budget erstellt werden konnte. Abschliessend genehmigten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger das Budget 2025, das einen Gewinn von 151 845 Franken vorsieht, sowie den gleichbleibenden Steuerfuss von 52 Prozent einstimmig. «Dieser Steuerfuss reicht, es liegt sogar ein kleiner Gewinn drin», bemerkte Kilian Germann.
Fünf Jahre Arbeit
Gleich zu Beginn des Traktandums «Gesamtrevision Ortsplanung» stellte Kilian Germann die grundsätzlichen Regeln klar. «Es ist nicht erlaubt, einzelne Anträge zu stellen, zudem kann die Revision nur als Ganzes angenommen oder abgelehnt werden», erklärte er. Fünf Jahre lang hat der Gemeinderat an der neuen Ortsplanung gearbeitet, die letztmals vor 21 Jahren grundlegend überarbeitet wurde. Weiter führte Kilian Germann aus, wo die umstrittenen Gebiete liegen und auf welche Widerstände der Gemeinderat stiess. «In der ‹Stoggete› haben wir das Handtuch geworfen und von einer Umzonung abgesehen», nannte er ein Beispiel. Der Souverän stimmte der Gesamtrevision der Ortsplanung, bestehend aus dem Baureglement und der Zonenplanung, mit einer Gegenstimme und sechs Enthaltungen zu. Nach der Zustimmung der Gemeinde muss nun der Kanton Thurgau die Revision absegnen. «Für Sie besteht die Möglichkeit, innert 30 Tagen Rekurs einzulegen», sagte Kilian Germann.
Unbestritten war auch der Antrag über einen Kredit über 695 000 Franken für die Sanierung der Wertbühlstrasse in Istighofen. Mit dem Betrag werden auf einer Länge von 185 Metern die Hauptwasserleitung ersetzt und, wo nötig, die Hausanschlüsse saniert. Gleichzeitig ist auf einer Länge von 130 Metern die Erweiterung der Abwasserleitung vorgesehen. «Hauptgrund für die Bauarbeiten ist die Sanierung der Regenwasserleitung aus dem Hochwasserschutzprojekt Moos», erklärte Gemeinderat Peter Egger, der das Projekt vorstellte.
Im Traktandum «Mitteilungen» informierte Kilian Germann darüber, dass die Gemeinde bald zu einem Workshop zur Verkehrssituation im Schlossquartier einlade. «Wir erhoffen uns eine lebhafte Diskussion», sagte er. Weiter erklärte er, dass die geplante Sanierung der Maurenstrasse vorerst nicht in Angriff genommen werde. Mitunter ein Grund sei die Zukunft der Poststelle und des davor befindlichen «Postpärklis», das Teil des Strassensanierungsprojekts sei. Der Gemeinderat möchte erst den Entscheid des Ständerates betreffend der Motion abwarten, deren Urheberinnen und Urheber einen vorläufigen Verzicht auf eine Revision der Postverordnung fordern und die vom Nationalrat bereits gutgeheissen wurde. «Die Werke haben eingewilligt, mit der Sanierung noch etwas zuzuwarten», sagte Kilian Germann.
Urnenabstimmung reduziert
Zu guter Letzt erklärte der Gemeindepräsident, dass es zukünftig nicht mehr möglich ist, in Istighofen, Leimbach und Opfershofen seine Abstimmungsunterlagen persönlich in die Urne zu werfen. «Das Stimmverhalten hat sich verändert. 80 Prozent der Stimmberechtigten stimmen heute bereits brieflich ab», erklärte er. Einzig in Bürglen bleibt die Möglichkeit zur Urnenabstimmung bestehen, und zwar samstags von 17 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 11 Uhr. «Wenn Sie Ihre Abstimmungsunterlagen zukünftig der Post übergeben, übernimmt die Gemeinde das Porto dafür», sagte Kilian Germann.
Monika Wick