Freitag, 13. September 2024

Schönenberg. Acht Jahre lang arbeitete Natascha Staub in der Badi in Schönenberg. Nun ist Schluss damit. Am letzten Sonntag verkaufte sie die letzten Eintrittsbillette und Snacks.

Natascha Staub legt ein Gipfeli auf einen Teller. Gleichzeitig ist sie einem Badegast behilflich, der Probleme mit der Kaffeemaschine hat. Kaum hat sie den fälligen Betrag einkassiert, begibt sie sich zur Kasse des Freibads, wo jemand ein Eintrittsbillett kaufen will. Kurzum, Natascha Staub ist immer dort, wo sie gerade gebraucht wird. Dieses Bild gehört seit vergangenem Sonntag der Vergangenheit an. Nach insgesamt acht Jahren verliess Natascha Staub die Badi Schönenberg. Nachdem sie bereits vier Jahre an der Eingangskasse gearbeitet hatte, übernahm sie 2020 als Pächterin die Kioskwirtschaft. In all den Jahren konnte Natascha Staub auf die Hilfe und Unterstützung ihrer Angestellten und ihrer Familie zählen. Letzteres war mitunter ein Grund, weshalb sich die 49-jährige Schönenbergerin nun dazu entschloss, die Pacht der Kioskwirtschaft aufzugeben. «Die Interessen und Freizeitaktivitäten einiger Familienmitglieder haben sich verändert, was ihre Möglichkeit zur Mithilfe beeinflusst. Zudem möchte ich wieder im Berufsleben Fuss fassen», fasst Natascha Staub ihre Beweggründe zusammen.

Vier Monate ohne Pause
Die letzten vier Jahre war Natascha Staub während vier Monaten, von Mitte Mai bis Mitte September, jeden einzelnen Tag im Kiosk der Badi anzutreffen. Ein grosses Anliegen war ihr stets, sich von bestehenden Angeboten abzuheben und ihren Gästen gutes und gesundes Fast Food zu familienfreundlichen Preisen anzubieten. «Das Angebot muss einfach zu einer Familienbadi passen», findet sie. So hat sie beispielsweise die Brötchen für die Burger und Hot Dogs selber gebacken oder eigenhändig leckere Saucen hergestellt. Negative Erfahrungen hat Natascha Staub nur wenige gemacht. «Einigen fehlte manchmal die Geduld zum Warten, andere liessen Abfall liegen», sagt sie. Grossmehrheitlich habe sie aber Entgegenkommen, Wertschätzung und Dankbarkeit erfahren. «Es ist eine sehr schöne Zeit gewesen, die ich nicht missen möchte. Ich war immer sehr gerne hier und es hat mir sehr viel Spass gemacht», erklärt sie abschliessend. Nun gönnt sie sich erstmals zwei Monate Ferien und freut sich darauf, die Badi Schönenberg auch einmal als Badegast besuchen zu können. 

Nachfolge gesucht
Der Vorstand der Genossenschaft Schwimmbad Thurfeld bedankt sich bei Natascha Staub herzlich für die gute Zusammenarbeit und den sauberen und kundenfreundlich geführten Gastrobetrieb. «Der Erfolg der Kioskwirtschaft steht und fällt mit dem Betreiber», weiss Andrea Zuberbühler, Gemeinderätin von Kradolf-Schönenberg und Vizepräsidentin der Genossenschaft. Die Aufgabe des Genossenschaftsvorstandes besteht nun darin, eine Person zu finden, die in Natascha Staubs Fussstapfen treten möchte. «Ein Badebetrieb ohne Kiosk ist undenkbar», sagt Andrea Zuberbühler. Entsprechende Stelleninserate hat die Genossenschaft Schwimmbad Thurfeld bereits geschaltet. Neben einem Pächter oder einer Pächterin für die Kioskwirtschaft wird zusätzlich ein Bademeister oder eine Bademeisterin zur Vervollständigung des Teams gesucht. Für Auskünfte steht Genossenschaftspräsident Lukas Hoffmann unter info@schwimmbadthurfeld.ch zur Verfügung. 

Monika Wick