Freitag, 12. Mai 2023

Kradolf-Schönenberg. Anfang September geht das dreitägige «Bruggefäscht» über die Bühne. Anlass ist die seit 1872 bestehende Möglichkeit, die Thur von Kradolf nach Schönenberg trockenen Fusses zu überqueren. Ein OK arbeitet mit Hochdruck an den Vorbereitungen.

Es bedarf keines besonderen mathematischen Talents, um angesichts des Termins für das Fest (1. bis 3. September 2023) ins Grübeln zu geraten. Hat Kradolf-Schönenberg wirklich vor, aus der Reihe zu tanzen und ein 151-Jahr-Jubiläum zu feiern? So lange ist es nämlich her, seit die erste Brücke über die Thur die Dörfer Kradolf und Schönenberg verbindet. Bis dato sollten ihr zwei weitere Brücken folgen. Natürlich kann man auch in dieser Gemeinde rechnen. Man weiss sehr wohl, dass grundsätzlich 2022 das Fest- und Jubeljahr gewesen wäre. Nur: Die knapp bemessene Zeit für die erforderlichen Vorbereitungen und verschiedene Terminkollisionen verhinderten es, die auf Initiative Fredy Schweizers angeregte Feier fristgerecht durchzuführen. Gewissermassen zur Einstimmung auf das um ein Jahr verschobene Fest fand am 24. August 2022 ein musikalisch umrahmter Jubiläumsapéro statt. Was zunächst als Wermutstropfen empfunden wurde, erweist sich jetzt gar als Glücksfall, wie ein Blick auf die Brüstung der heutigen Schrägseilbrücke zeigt. Diese wurde nämlich 1998, also vor genau 25 Jahren, eingeweiht, womit bereits das nächste Jubiläum feststeht.

Vorbereitungen laufen
Ein siebenköpfiges Organisationskomitee unter dem Vorsitz von Gemeinderätin Andrea Zuberbühler ist seit dem letzten Herbst damit beschäftigt, einen würdigen und attraktiven Anlass auf die Beine zu stellen. Es sei ohnehin wieder Zeit für eine derartige Veranstaltung, stellt die OK-Präsidentin unter Hinweis auf die Gepflogenheit fest, für die Bevölkerung in mehr oder weniger regelmässigen Abständen ein Dorffest durchzuführen. «Wir wollen die Menschen zusammenbringen und zeigen, dass Kradolf-Schönenberg keine Schlafgemeinde ist, sondern nicht zuletzt dank vieler Vereine für alle Generationen etwas zu bieten hat», führt Andrea Zuberbühler aus und betont, dass alle Interessierten, ungeachtet ihres Wohnorts, zum Fest eingeladen seien. Da die Brücke selbst aus verkehrstechnischen Überlegungen sowie aus ­Sicherheitsgründen als Austragungsort nicht in Frage kommt, wird hauptsächlich auf dem Interpars-Areal und der Aussenanlage des Schönenberger Schulhauses gefeiert. 

Vielfältiges Programm
Zur Freude Andrea Zuberbühlers sind zahlreiche Vereine und Organisationen aus der Gemeinde bereit, sich am Unterhaltungsprogramm aktiv zu beteiligen. Zum Auftakt gibt es am Freitag, 1. September, auf dem Schulhausplatz ab 17 Uhr eine Festwirtschaft mit Bar und DJ. Der darauffolgende Samstag bildet den Schwerpunkt mit zahlreichen Darbietungen und Aktivitäten. Seinen Abschluss findet das «Bruggefäscht» am Sonntag mit einem Brunch in der Kradolfer Mehrzweckhalle und einer Besuchsmöglichkeit bei FAME, dem Verein für familienergänzende Angebote für die ausserschulische Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Ein an alle Haushalte verteilter Flyer wird über das detaillierte Programm Auskunft geben. Auf der Höhe der Zeit agiert das OK im Bereich Gastronomie beziehungsweise Festwirtschaft. «Um Abfallberge zu vermeiden, werden wir mit Mehrweggeschirr arbeiten», erklärt die OK-Präsidentin. Finanziert wird der Anlass zum Grossteil durch die Politische Gemeinde Kradolf-Schönenberg. Unterstützung erfährt das Jubiläumsfest aber auch seitens der Volksschulgemeinde Region Sulgen, die ihre Infrastruktur zur Verfügung stellt, sowie durch Gewerbebetriebe aus der Region, welche als Sponsoren ihren Beitrag leisten. Andrea Zuberbühler räumt ein, dass sich Emissionen nicht werden vermeiden lassen. Sie dankt der betroffenen Bevölkerung deshalb schon jetzt für das Verständnis und den guten Willen, damit dieses Fest an den ersten drei Septembertagen in einem friedlichen Ambiente stattfinden kann. 

Sie organisieren das Fest
Das «Bruggefäscht»-OK besteht aus Andrea Zuberbühler, Präsidentin; Fredy Schweizer, Vizepräsident und Finanzen; Werner Weibel, Bau; Michael Fässler, Festwirtschaft; Monika Häberli, Werbung und Grafisches; Lars Kappeler, Sicherheit und Verkehr; Lara Lanzilotti, Administration.

Georg Stelzner