Freitag, 9. Oktober 2020
Sulgen. In der ersten Herbstferienwoche luden die Katholische Kirchgemeinde Sulgen und die Evangelische Kirchgemeinde Sulgen-Kradolf zu einer Kinderprojektwoche ein.
30 Kinder nutzten das Angebot.
Im katholischen Pfarreiheim im Sulger Oberdorf sitzen 30 Kinder am Boden. Sie sind mucksmäuschenstill und ihre Augen hängen an Isabelle Svabeniks Lippen. Sie erzählt den Kindern eine Geschichte, die sich um Armut und Reichtum handelt. Die Kinderschar ist nicht etwa in der Schule, sondern nutzt einige ihrer Ferientage für die Teilnahme an der ökumenischen Kinderprojektwoche, die die Katholische Kirchgemeinde Sulgen und die Evangelische Kirchgemeinde Sulgen-Kradolf jeweils in den Herbstferien organisieren. In diesem Jahr steht der Anlass unter dem Motto «Weisst Du, wo der Himmel ist?».
Spielerisch vermitteln
Den Auftakt zur ökumenischen Kinderprojektwoche bildete der Gottesdienst am Sonntagmorgen. An vier weiteren Tagen beschäftigte sich die Kinderschar unter der Leitung von Irmelin Drüner, Jürgen Bucher, Pitzi Bergmann, Isabelle Svabenik, Sara Bucher, Ximena Wyler und vier Jugendleiterinnen mit Geschichtenhören, Basteln, Singen oder dem Einstudieren eines Theaterstücks. «Über das Theaterspielen wird die Geschichte Jesu spielerisch und kindgerecht vermittelt», sagt Jürgen Bucher. «Wenn Kinder selber in die Rollen schlüpfen, erfahren sie am ehesten, was Jesus sagen wollte», fügt der Pfarreiseelsorger der Katholischen Kirchgemeinde Sulgen hinzu. Neben dem Vermitteln von biblischen Geschichten beabsichtigen die Organisatoren, den Kindern eine sinnvolle Feriengestaltung zu bieten und junge Familien entlasten zu können. Dieses Angebot wird gerne genutzt. «In diesem Jahr haben sich vierzig Prozent mehr Kinder angemeldet, was sicher auch darauf zurückzuführen ist, dass andere Aktivitäten wegen Corona abgesagt werden mussten», sagt Jürgen Bucher.
Kindgerechtes Programm
Natalie Schenk ist eine der vier Jugendleiterinnen. Gerade bereitet sie zusammen mit ihren Kolleginnen das Zvieri für die Kinderschar zu. «Die Mithilfe beim Leiten der Kinderwoche gefällt mir. Es ist eine gute Ferienbeschäftigung», sagt das 13-jährige Mädchen. Mittlerweile sind die Kinder in drei Gruppen aufgeteilt worden, um das weitere Programm altersgerecht gestalten zu können. Die Kleinsten lauschen den Klängen, die Sara Bucher ihrer Geige entlockt und versuchen herauszuhören, was gerade passiert sein könnte. «Ein Vogel pickt die Saatkörner auf», erklärt ein kleiner Junge. Auch die beiden Freundinnen Noemi und Jael sind mit Feuereifer dabei. «Letztes Jahr fand ich die Kinderwoche so toll, ich wollte unbedingt wieder mitmachen», erklärt die sechsjährige Noemi. Neben dem Theaterspielen und dem Basteln gefällt es ihr besonders gut, neue Freunde zu finden. Jael hat im Vorfeld gehofft, dass sie wieder ein Theaterstück einstudieren und ihren Eltern vorführen kann. Ihr Wunsch hat sich erfüllt, denn die Kinderprojektwoche gipfelte auch in diesem Jahr wieder mit einer Aufführung für Eltern, Grosseltern und Freunde.
Monika Wick