Buhwil. Die Projektwoche der Schule Neukirch an der Thur steht ganz im Zeichen der Kunst. Den Erlös ihrer gemalten Werke spenden die Kinder der Stiftung Theodora.
Die Umzugskartons in den Gängen des Schulhauses Buhwil künden es an: Für das neue Schuljahr kehren die Primarschüler wieder in ihre frisch sanierte Schulanlage in Neukirch an der Thur zurück. Diese Kartons tragen aber nur einen kleinen Teil zur Aufbruchstimmung in den letzten Tagen am Ausweichort bei, vielmehr sind es die über 50 Schülerinnen und Schüler von der 1. bis zur 6. Klasse, die befreit von üblichen Stundenplänen ihre Kreativität ausleben dürfen.
Hilfe vom Profi
Für die Leitung der Projektwoche hat die Schule den Kunstmaler Ralf Abati eingeladen. «In Schulen wird im Zeichen- und Malunterricht meist reale Kunst vermittelt. Ich bringe den Kindern die abstrakte Malerei näher. Da es dabei mehr um Emotionen als um Logik geht, können alle mitmachen.» Bei der Arbeit mit Kindern müsse man sich immer überlegen, was überhaupt realisierbar sei, erklärt er. Entschieden hat er sich für eine Technik, mit der sich relativ einfach Bilder mit einer dreidimensionalen Wirkung herstellen lassen. Dazu benötigt werden Farben, ein Farbroller und ein Stift für die Konturen. Die Resultate, die die Kinder nach Abatis Instruktionen damit erzielen, sind verblüffend. Der Eifer der Schüler ist kaum zu bremsen, die vorhandenen Leinwände reichen für ihren Schaffenswillen nicht, deshalb wird auch auf Papier gemalt. Das sei gar nicht schlecht, meint der Kunstmaler, umso sorgfältiger würden sie danach die Gestaltung der Leinwände angehen. Ralf Abati wechselt vom Schulhaus in den Pavillon, von einem Schulzimmer ins nächste, gibt Tipps, entdeckt mit den Kindern neue spannende Details in ihren Werken. «Es ist fantastisch», sagt er. «Eine richtige Kunstfabrik!»
Universum auf dem Vorplatz
Nach der Pause geht es auf den Vorplatz, wo die Kinder mit farbigen Kreiden ihr eigenes Universum abbilden. Jedes Kind zieht einen Kreis um sich herum und malt seinen Planeten so aus, wie es ihm gefällt. Nach einer halben Stunde zeigt das vergängliche Werk auf rund 300 Quadratmetern eine grosse Vielfalt an spontanen Ideen. Nach diesem weiteren kreativen Input kehren die jungen Künstler wieder in die Schulzimmer zurück. Ein Teil ihrer Werke wird an der Schulschlussfeier versteigert. Den Erlös spenden die Schüler der Stiftung Theodora, die mit ihren Clowns Kindern im Spital Freude bereitet. Drei grossformatige Bilder wird die Schule behalten. Sie sollen die Wände in der neu renovierten Schule Neukirch schmücken.
Hannelore Bruderer